Neue Medikamente: In Deutschland weniger und später als in den USA1. Dezember 2022 © Karanov images – stock.adobe.com (Symbolbild) In einer neuen Veröffentlichung haben Forschende Unterschiede zwischen Deutschland und den USA in Bezug auf den Zeitpunkt und Umfang der Verfügbarkeit neuer Medikamente untersucht. In ihrer retrospektiven Kohortenstudie analysierten die Wissenschaftler die anfängliche Verfügbarkeit neuer Arzneimittel, die von Zulassungsbehörden in Deutschland und den USA zwischen dem 01.01.2004 und dem 31.12.2018 zugelassen wurden. Eine fortgeführte Beobachtung der Situation erfolgte bis zum 31.12.2019. Insgesamt wurden 599 Neuzulassungen geprüft. Ausgeschlossen von der Analyse waren Generika, Biosimilars, Impfstoffe und Kombinationspräparate. Die Studienautoren prüften Zulassungen durch die US Food and Drug Administration (FDA) für Therapien, die als neue molekulare Einheiten oder neue Wirkstoffe kategorisiert wurden. Die deutschen Zulassungen bewerteten die Wissenschaftler anhand sekundärer Verwaltungsdaten zugelassener Arzneimittel, die die Verfügbarkeit in Deutschland bestimmen, einschließlich Daten, die von der Europäischen Arzneimittel-Agentur vorgelegt wurden. Die Analyse der betrachteten 599 neuen Arzneimitteln ergab, dass in Deutschland im Vergleich zu den USA weniger verfügbar waren (80% vs. 92% aller potenziellen Therapien) und dass der mediane Unterschied in der Markteinführungszeit 4 Monate betrug (95%-KI –44,40 bis 44,76 Monate). In Deutschland, aber nicht in den USA, wurden 49 Arzneimittel zugelassen, von denen 75% von der FDA abgelehnt oder zurückgezogen wurden oder US-äquivalente Wirkstoffe enthielten. Fazit Die Forschenden stellten fest, dass hierzulande in den Jahren 2004–2018 weniger neue Medikamente verfügbar waren als im selben Zeitraum in den Vereinigten Staaten. Zudem kamen Medikamente später auf den deutschen als auf den US-amerikanischen Markt. (ac) Autoren: Blankart K et al. Korrespondenz: Katharina Blankart; [email protected] Studie: Availability of New Medicines in the US and Germany From 2004 to 2018 Quelle: JAMA Netw Open 2022;5(8):e2229231. Web: https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2022.29231
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