Neue Radioligandentherapie: Mit FAP gegen Sarkome und Bauchspeicheldrüsenkrebs14. Oktober 2022 Pankreaskarzinom (Abbildung: © SciePro/stock.adobe.com) Die moderne Krebstherapie hat große Fortschritte gemacht, neben verbesserten Chemotherapien gibt es beispielsweise auch immunbasierte Therapieformen. Eine besondere Herausforderung liegt jedoch oft darin, Rezidive zu behandeln. Denn wenn ein Tumor erneut auftritt, ist er oft gegen die erste Therapie resistent geworden. An der Universitätsmedizin Essen kommt deshalb auch die Radioligandentherapie zum Einsatz. Hierbei werden Tumore mit Radioliganden markiert und dadurch sehr gezielt bestrahlt. Diese Art der Präzisionsonkologie hat sich bei Prostatakarzinomen bereits als sicher und wirksam erwiesen. Aber es können noch längst nicht alle Tumore mit dieser Technik markiert werden. Ein Forschungsteam aus Nuklearmedizinern, Radiologen und Onkologen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Partnerstandort Essen/Düsseldorf hat sich deshalb nun eine neue Art der Radioligandentherapie angesehen, die auch bei besonders aggressiven Sarkomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs zum Einsatz kommen könnte. Die kürzlich in „Clinical Cancer Research“ veröffentlichte Studie zeigt, dass bei etwa einem Drittel der 21 therapierten Patienten mit fortschreitender Metastasierung das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden konnte. Die Essener Wissenschaftler setzen beim Fibroblasten-Aktivierungsprotein alpha (FAP) an. FAP ist auf der Zelloberfläche tumorassoziierter Fibroblasten und verschiedener Tumoren, wie Sarkomen zu finden. Das Forschungsteam hat nun gezeigt, dass die Behandlung mit einer Radioligandentherapie mit 90Y-markiertem FAPI-46 (90Y-FAPI-46) bei einer Reihe von Patienten mit metastasiertem Sarkom und Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich verlaufen ist. „Die Radioligandentherapie zeigt bereits bei neuroendokrinen Tumoren und Prostatakrebs gute Ergebnisse. Die auf die FAP gerichtete Radioligandentherapie folgt dem selben theranostischen Prinzip und hat das Potenzial, die Behandlung bei Sarkomen, Bauchspeicheldrüsenkrebs und anderen FAP-exprimierenden Tumoren zu verbessern“, erklärt Prof. Wolfgang Fendler, leitender Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin.
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