Neue Studie der Rheuma-Liga zur Sarkopenie veröffentlicht

Gerade bei Rheuma sind Bewegung und Krafttraining wichtig, um gegen den Muskelabbau vorzugehen (Foto: contrastwerkstatt AdobeStock).

Menschen mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben ein deutlich höheres Risiko, an Sarkopenie zu erkranken. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes “Sarkopenie bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen” der Deutschen Rheuma-Liga.

Die Studie, die von Dr. Gabriele Armbrecht vom Zentrum für Muskel- und Knochenforschung der Charité in Zusammenarbeit mit Prof. Frank Buttgereit durchgeführt wurde, kam zum Ergebnis, dass Betroffene mit RA elfmal häufiger von Sarkopenie betroffen sind als Gleichaltrige ohne entzündliche Grunderkrankung. Außerdem erkranken sie oftmals schon in jüngeren Jahren. Sarkopenie-Patienten leiden an einem schnellen, ausgeprägten Muskelabbau. Dieser führt zu deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag und erhöht das Risiko für Stürze, Knochenbrüche sowie Bewegungseinschränkungen und häufige Krankenhausaufenthalte.

Auch junge Rheumatiker betroffen

RA-Betroffene mit Sarkopenie haben laut der Studie, an der 289 Rheumatiker teilnahmen, ein eher niedriges Körpergewicht als RA-Patienten ohne Sarkopenie. Außerdem waren die RA-Patienten mit Sarkopenie zumeist länger an RA erkrankt und die Krankheitsaktivität lag bei ihnen höher. Ebenso war die Funktionseinschränkung im Alltag mit Sarkopenie umfangreicher als bei jenen ohne Sarkopenie. Alter und Geschlecht hatten dagegen keinen Einfluss auf das Auftreten der Erkrankung. Die Studie zeigt, in Übereinstimmung mit anderen Studien, dass die Entstehung von Sarkopenie mit der Krankheitsdauer der RA und nicht mit einem höheren Alter der Patienten verbunden ist.

Bewegung ist wichtig

“Aktuell gibt es noch keine speziellen Medikamente gegen Sarkopenie. Die wichtigste Maßnahme ist die Therapie der Grunderkrankung. Und darüber hinaus ist ausreichende körperliche Bewegung sehr wichtig. Besonders Krafttraining erhöht die Muskelkraft und verbessert die Balance. Die Rheuma-Liga bietet eine Vielzahl von Bewegungsangeboten an”, so Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Sie wies darauf hin, dass dies auch für junge Menschen mit Rheuma gelte, denn die Studie zeige deutlich, dass die Ausbildung einer Sarkopenie mit der Krankheitsdauer der RA und nicht vom Alter der Patienten abhängt. Entsprechend gehöre eine Untersuchung auf Sarkopenie schon bei jüngeren RA-Patienten zur Vorsorge, erklärte Schmale-Grede