Neue Universitätsmedizin: Das Klinikum Augsburg ist nun das Klinikum der Universität Augsburg

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Neun Jahre und rund eineinhalb Monate nachdem der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer „Die Uniklinik kommt!” als Versprechen ins Goldene Buch der Stadt Augsburg geschrieben hat, ist sie jetzt da: die Universitätsklinik Augsburg. Am 9. Januar 2019 wurden der Trägerwechsel und die damit einhergehende Transformation des kommunalen Klinikums Augsburg in das staatliche Klinikum der Universität Augsburg offiziell gefeiert.

Eine unverzichtbare Voraussetzung für die Umwandlung des Klinikums Augsburg, so betont die Universität, sei die Gründung einer Medizinischen Fakultät im Dezember 2016 gewesen. Rund 100 Professorinnen und Professoren würden im Endausbau der Medizinischen Fakultät für die Ausbildung im bio- und humanmedizinischen Bereich Sorge tragen. Mit ihrer Forschungsarbeit würden sie parallel dazu die nationale und internationale Profilierung der Augsburger Universitätsmedizin mit Blick auf die zentralen Schwerpunkte „Medical Information Sciences“ und „Environmental Health Sciences“ vorantreiben. Soweit sie klinische Disziplinen abdeckten, würden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg zugleich am Universitätsklinikum die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Krankenversorgung des Klinikums von aktueller medizinischer Forschung auf universitärem Niveau zusätzlich profitiere (Anm. d. Red.: Chefarzt der Augenklinik ist Prof. Arthur Mueller, FEBO, mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Netzhaut- und Glaskörperchirurgie).

Ein zukunftsweisendes Konzept mit aktuellen Akzenten für Forschung und Lehre habe die Entscheider überzeugt, erklärt die Universität Augsburg. Möglich geworden sei die Errichtung einer sechsten Universitätsmedizin in Bayern nicht zuletzt aufgrund dieses Konzepts, das als zentrale Forschungsschwerpunkte „Medizinische Informatik“ und „Umwelt und Gesundheit“ vorsehe sowie zugleich einen reformorientierten Modellstudiengang Humanmedizin. Dieser greife die Herausforderungen an eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Ausbildung künftiger Ärztinnen und Ärzte auf, indem er praxisorientiert vorklinische und klinische Inhalte integriere. Zugleich lege er jedoch besonderen Wert auf eine nachhaltige wissenschaftliche Ausbildung der 1500 Studierenden, die im Vollausbau an der Fakultät – und im klinischen Bereich am Universitätsklinikum – studieren würden.

Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Augsburger Universitätsmedizin
“Schon seit der offiziellen Errichtung der Medizinischen Fakultät laufen die Vorbereitungen für den Studienstart des Modellstudiengangs Humanmedizin im Wintersemester 2019/20 auf Hochtouren”, betont die Universität. Im Studiengang „Medizinische Informatik“, der von der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Angewandte Informatik gemeinsam getragen werde, könnten die ersten Studentinnen und Studenten ihr Studium bereits zum Beginn des laufenden Wintersemesters aufnehmen.

Parallel zur Berufung der Professorinnen und Professoren, die an der Medizinischen Fakultät forschen und lehren und teils am Universitätsklinikum als Chefärztinnen und -ärzte oder Sektionsleiterinnen und -leiter tätig sein werden, schafft die Universität derzeit die baulichen Voraussetzungen für die Arbeit der Fakultät. Auf dem Gelände südlich des Universitätsklinikums wird laut Mitteilung bis 2023/24 ein zweiter Campus Universität Augsburg entstehen. Als Kern soll dieser Medizin-Campus zunächst ein Lehr- und ein Forschungsgebäude umfassen, für beide seien insgesamt 140 Millionen Euro vorgesehen. Bis zur Fertigstellung dieser ersten Neubauten werde deren Funktion von “tragfähigen Interimslösungen” übernommen werden. So werde die ehemalige Kinderklinik in unmittelbarer Nachbarschaft des Universitätsklinikums die für die ersten Studierenden im Fach Humanmedizin benötigten Lehr- und Unterrichtsflächen sowie eine medizinische Fachbibliothek bieten. Darüber hinaus würden dort auch Büroräume für die ersten Lehrstühle und Professuren der Fakultät und für deren Dekanat vorhanden sein. Weiterhin seien im SIGMA-Techno-Park, der dem (Stamm-)Campus der Universität unmittelbar benachbart und in dem die Universität bereits seit mehreren Jahren als Mieterin präsent sei, bereits Flächen für Labore angemietet worden.

Auch international “sichtbar” werden
Im Rückblick auf das mit dem Trägerwechsel zum 1. Januar 2019 abgeschlossene „Die Uniklinik kommt!“-Jahrzehnt, vor allem aber mit Blick nach vorne meinte die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Sabine Doering-Manteuffel: „Der jetzt vollzogene Übergang des kommunalen Klinikums Augsburg in staatliche Trägerschaft, den wir durch die Errichtung unserer Medizinischen Fakultät im Dezember 2016 möglich gemacht haben, ist ein weiterer Meilenstein im rasch und erfolgreich verlaufenden Prozess des Auf- und Ausbaus der Augsburger Universitätsmedizin.”  Der nun vollzogene Schritt verschaffe der Medizinischen Fakultät mit dem Universitätsklinikum Augsburg auch offiziell und institutionell jenen starken Partner, mit dem man bereits seit mehreren Jahren sehr intensiv kooperiere für das gemeinsame Ziel, “die optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region zukunftsfähig zu gewährleisten.” Das gemeinsame Ziel reiche über diesen Anspruch jedoch weit hinaus, so Doering-Manteuffel. Es gehe auch darum, Augsburg zum sechsten Standort für universitäre Spitzenmedizin in Bayern zu machen, “der das Zeug hat, sowohl in der medizinischen Forschung als auch mit einer aktuelle Herausforderungen aufgreifenden Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten nicht nur national, sondern auch international ‘sichtbar’ zu werden.“

Quelle: Universität Augsburg