Erneute Zystoskopie-Kampagne möglich12. August 2020 BvDU-Präsident Axel Schroeder. Foto: BvDU Ende 2019 haben viele Urologen aus Protest gegen unzureichend rückfinanzierte Hygienevorschriften die Durchführung von Zystokopien ausgesetzt (wir berichteten) Dr. Axel Schroeder, Präsident des Berufsverbands der Deutschen Urologen (BvDU), schließt jetzt eine erneute Kampagne zur Zystoskopie nicht aus. Zwar wurde die Zystoskopie beim Mann in den Honorarverhandlungen seinerzeit um 300 Punkte im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgewertet; bei Frauen sind es wegen des geringeren Aufwandes nur zwölf Punkte. Für Schroeder ist dies jedoch nur ein “Etappensieg”, denn darin ist die Finanzierung der erhöhten Hygienebestimmungen noch nicht enthalten. “Unabhängig davon steht in der Verhandlung noch ein Hygienezuschlag gemäß dem Aufwand, den wir bei der manuellen Aufbereitung haben, an”, sagte Schroeder den Urologischen Nachrichten im Interview. “Die Krankenkassen wollten das Thema in der Tat mit der Höherbewertung der Zystoskopie beim Mann und bei der Frau (…) gleich erledigt sehen. Das haben wir und auch die ärztliche Selbstverwaltung (…) im erweiterten Bewertungsausschuss abgelehnt und gefordert, dass das noch einmal separat verhandelt werden muss.” Dies soll noch in diesem Jahr geschehen. Die Gespräche zur Hygiene sollen von allen anderen Honorargesprächen abgekoppelt werden, “denn da erwarten wir, dass die Krankenkassen wegen der Corona-Krise alles blockieren”, so Schroeder. Notfalls will der Berufsverband wieder Druck machen: “Wir werden unter Umständen, wenn sich das hinzieht – und wir werden ja sehen, wie sich die Krankenkassen in der Verhandlung präsentieren –, ab September wieder eine Kampagne als flankierende Maßnahme vorbereiten, um auf die Dringlichkeit der Situation und des Handlungsbedarfs hinzuweisen.” Schroeder betont, dass es hierbei nicht um die Hygiene selbst geht: “Wir können und wollen ja die erhöhten Anforderungen an Medizinproduktaufbereitung und Hygiene gerne weiter erfüllen, aber nun müssen sie endlich im Einheitlichen Bewertungsmaßstab in irgendeiner Form abgebildet werden.” (ms) Lesen Sie das vollständige Interview mit Dr. Axel Schroeder in der nächsten Ausgabe der Urologischen Nachrichten, die am 21. August erscheint.
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