Neuer Ansatz für die Therapie aggressiver Tumoren der Tränendrüsen7. Januar 2025 Bildgebende Massenzytometrie der Mikroumgebung des ACC. Bild: ©2024 de Sousa and Ferrarotto. Luana Guimaraes de Sousa und Renata Ferrarotto vom MD Anderson Cancer Center der Universität Texas haben ein mögliches neues therapeutisches Zielmolekül zur Behandlung des adenoid-zystische Karzinom (ACC) identifiziert. Die Studie der beiden Forscherinnen konnte zeigen, dass B7-H4, ein hemmender Immun-Checkpoint, ACC-Tumoren hilft, Angriffe des Immunsystems zu vermeiden. Bislang sind die Therapiemöglichkeiten für die seltene und aggressive Tumorerkrankung begrenzt, insbesondere wenn es zu Metastasen kommt. ACC kommt in zwei unterschiedlichen Arten vor: Die aggressive Form (ACC-I), breitet sich schnell auf Organe wie Leber und Lunge aus, die Überlebenszeit beträgt etwa drei Jahren. Die weniger aggressive Form, ACC-II, wächst langsamer. Die Patienten leben oft länger, manchmal über 20 Jahre. Der Studie zufolge kommt das Protein B7-H4 in den aggressiven ACC-I-Tumoren in hohen Konzentrationen vor. B7-H4 verhindert, dass Immunzellen in den Tumor eindringen, sodass das Immunsystem nicht angreifen kann. Bei Patienten mit hohen B7-H4-Werten in ihren Tumoren wurden schlechtere Überlebenschancen festgestellt. Um mögliche Behandlungsmethoden zu erforschen, testeten Guimaraes de Sousa und Ferrarotto ein neues Medikament namens AZD8205, das speziell auf B7-H4 abzielt und es blockiert. In präklinischen Tests im Mausmodell mit patientenabgeleiteten Xenotransplantaten konnte der Wirkstoff überzeugen: Die Tumore schrumpften in jedem Fall und in vielen Fällen von aggressivem ACC verschwanden die Tumore vollständig nach Gabe einer Einzeldosis AZD8205. Für die Autorinnen bemerkenswert ist, dass das Medikament bei weniger aggressiven ACC-II-Tumoren, die geringere Mengen von B7-H4 aufweisen, kaum Wirkung zeigte. Dies belege, dass die Behandlung sehr spezifisch auf Tumoren mit hohen B7-H4-Werten wirkt. Basierend auf den Studienergebnissen aus der Präklinik werden ähnliche Wirkstoffe bei ACC-Patienten getestet. „Diese Studien stellen attraktive, rationale therapeutische Möglichkeiten für Patienten dar, die mit dieser seltenen, aggressiven und chemorefraktären Krankheit konfrontiert sind, für die es derzeit keine systemische Therapie gibt,“ betonen die beiden Forscherinnen in ihrem Artikel. Die Entdeckung sei „ein bedeutender Durchbruch in der ACC-Forschung“, da sie B7-H4 als einen entscheidenden Faktor für das Krebswachstum und die Umgehung des Immunsystems identifiziert habe. Als Wegbereiter für personalisierte Behandlungen biete sie vielversprechende neue therapeutische Optionen und das Potenzial für bessere Behandlungsergebnisse für ACC-Patienten, so die Autorinnen.
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