Neuer Chefarzt am HDZ NRW

Prof. Dr. Stephan Schubert wird am 1. Juli Direktor der Kinderkardiologie am HDZ NRW, Bad Oeynhausen. Foto: © Marcel Mompour

Prof. Stephan Schubert tritt am 1. Juli seinen Dienst als Chefarzt der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, an.

Dort erwartet ihn ein erfahrenes Team von Spezialisten und qualifizierten Pflegefachkräften, die seit Jahren eine konstante Versorgung mit einem umfassenden Therapiespektrum für kleine und große Patienten mit angeborenen Herzfehlern sicherstellen.

„Am HDZ NRW werden sämtliche verfügbaren, schonenden Eingriffe und Verfahren eingesetzt mit guter Perspektive, auch bei schwersten Herzfehlbildungen langfristig eine optimale Lebensqualität zu erzielen“, betont Dr. Eugen Sandica, langjähriger Direktor der Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler, der das Bad Oeynhausener Kinderherzzentrum in gemeinsamer Doppelspitze mit Prof. Schubert leiten wird.

„Vom Neugeborenen bis zum Erwachsenen sollen sich unsere Patienten und ihre Angehörigen zu jeder Zeit gut beraten und aufgehoben fühlen.“ Das erfolgreiche interdisziplinäre Klinikkonzept habe sich auch in schwierigen Zeiten des Fachkräftemangels und trotz Coronakrise bewährt. „Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt und hat Anspruch auf eine sichere medizinische Versorgung, daran ändert auch eine Pandemie nichts.“

Dass im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr Operationen und Katheterinterventionen durchgeführt werden konnten, sei vor allem der hervorragenden Teamstruktur der beiden Kliniken zu verdanken, betont Sandica.

Die Klinik für Kinderkardiologie ist bereits zum zweiten Male über einen längeren Zeitraum von PD Dr. Kai Thorsten Laser geleitet worden, der dem neuen Chefarzt eine in vielfacher Hinsicht gut aufgestellte Klinik übergibt: „In unserem Kinderherzkatheterlabor haben wir großartige Unterstützung von Dr. Gleb Tarusinov erhalten, dem Leitenden Oberarzt am Herzzentrum Duisburg. Dr. Tarusinov hat im Wechsel mit Professor Schubert aus Berlin bereits seit Januar dieses Jahres eine Reihe von sehr komplexen Eingriffen bei uns durchgeführt“, berichtet Laser.

Spezialisten für angeborene Herzfehler: (v.l.) PD Dr. Kai Thorsten Laser, kommissarischer Leiter der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, HDZ NRW Bad Oeynhausen, Dr. Gleb Tarusinov, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinderkardiologie am Herzzentrum Duisburg, Dr. Eugen Sandica, Direktor der Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler, HDZ NRW Bad Oeynhausen. Foto: Marcel Mompour

Laser ist auch Ansprechpartner für die Fortbildung, Lehre und Forschung der Klinik für Kinderkardiologie und kümmert sich um die Medizinstudenten der Ruhr-Universität Bochum.

Drei interessante Forschungsprojekte der Klinik werden derzeit vorangetrieben:

• Noch im Juni startet eine wissenschaftliche Studie zu Herzkatheterverfahren, die – ohne Einsatz von Röntgenstrahlung – während der bildgebenden Diagnostikuntersuchung mittels Magnetresonanztherapie (MRT) durchgeführt werden können.

• Im Herbst werden die ersten Ergebnisse einer Lerntherapiestudie mit herzkranken und gesunden Kindern erwartet.

• Eine neue Kanüle für mechanische Herzunterstützungssysteme wurde von Sandica in Zusammenarbeit mit der Firma Berlin Heart GmbH für Patienten mit Einkammerherzen entwickelt. Das Projekt wird aktuell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Patienten im Sinne einer personalisierten Medizin wird anhand von dreidimensionalen MRT-Datensätzen ermöglicht. Nach entsprechender Zulassung kann ein Versagen des Herz-Kreislaufsystems bei Menschen mit Einkammerherzen dauerhaft behandelt werden, bis eine Transplantation möglich ist.

Rund 4600 Patienten werden jährlich in der neu strukturierten Ambulanz des Kinderherzzentrums behandelt, darunter mehr als 1000 junge Erwachsene mit einem angeborenen Herzfehler und mehr als 200 herztransplantierte Kinder und Jugendliche.

Mit insgesamt 176 Mitarbeitern, darunter 32 Ärzte, 122 Pflegefachkräfte und Funktionskräfte, ist das Zentrum für angeborene Herzfehler für die Zukunft gerüstet.