Neuer DGMKG-Präsident will Zusammenarbeit von Zahnmedizin und Medizin verbessern1. November 2024 Foto: lhphotos/stock.adobe.com Prof. Jörg Wiltfang vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel ist der neue Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG). Die Wahrnehmung der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stärken, die Zusammenarbeit von Zahnmedizin und Medizin verbessern, eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis fördern – diese zentralen Ziele hat sich Wiltfang gesetzt. Zudem möchte der Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des UKSH in Kiel Kooperationen der MKG-Chirurgie mit benachbarten Fachdisziplinen – wie der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und der Dermatologie – weiter ausbauen. Der MKG-Chirurg hat sich also ehrgeizige Ziele gesetzt, die er Schritt für Schritt erreichen möchte. Herausforderungen der Gesundheitsreformen gemeinsam angehen Beim diesjährigen Jahreskongress der DGMKG in Heidelberg wurde Wiltfang für die Amtszeit von zwei Jahren zum Präsidenten gewählt. Vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhausreform, der Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), der überbordenden Bürokratie und dem Fachkräftemangel sieht Wiltfang große Herausforderungen auf die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zukommen. Diese können nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, Hauptfachabteilungen und Universitäten bewältigt werden. Ebenso ist der Schulterschluss mit den anderen chirurgischen Fachdisziplinen über die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) geboten. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Öffentlichkeit bekannter machen Ein weiteres zentrales Anliegen des neuen DGMKG-Präsidenten ist es, die Wahrnehmung der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Öffentlichkeit zu stärken. „Mit einer Facharztkampagne, proaktiver Pressearbeit und Aktivität in sozialen Netzwerken hat die Fachgesellschaft in den vergangenen drei Jahren hier schon viel erreicht – daran wollen wir anknüpfen, wir müssen unser Vorhaben fortsetzen“, erklärt der DGMKG-Präsident. Dabei arbeitet er eng mit dem neuen Mediensprecher der DGMKG, Dr. Thomas Schmidt-Sellin, und der Pressestelle der Fachgesellschaft zusammen. Kooperation mit verwandten Fachdisziplinen fördern Wiltfang möchte sich zudem dafür einsetzen, dass Kooperationen mit anderen Fachdisziplinen – wie mit der Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde – verstärkt werden. „Wir wollen als DGMKG beispielsweise auf der nächsten Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, die im Mai 2025 stattfindet, auch präsent sein“, kündigt Wiltfang an. Wichtig dabei sei es jedoch, die Bewahrung der Eigenständigkeit als Fachgesellschaft nie aus den Augen zu verlieren. Technisch-innovative Weiterentwicklung der MKG-Chirurgie fördern Die Förderung technischer Neuerungen ist ein weiterer Schwerpunkt seiner Präsidentschaft. „Die voranschreitende Digitalisierung in der Medizin ist auch in der MKG-Chirurgie von überragender Bedeutung. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) spielt bei bildgebenden Verfahren bereits eine zentrale Rolle – an entsprechenden Entwicklungen für die MKG-Chirurgie wird derzeit geforscht“, erläutert Wiltfang. Diese Entwicklungen will er während seiner Amtszeit aktiv unterstützen. Zusammenarbeit zwischen Medizin und Zahnmedizin verbessern „Es steckt viel Medizin in der Zahnmedizin, aber auch viel Zahnmedizin in der Medizin“, so der DGMKG-Präsident. „Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen parodontalen Erkrankungen und systemischen Erkrankungen wie Schlaganfällen oder Herzinfarkten, doch dieses Wissen ist unter Ärztinnen und Ärzten noch zu wenig verbreitet“, betont er. Auch hier will er während seiner Amtszeit Aufklärungsarbeit leisten. Diese und viele andere Themen werden auch den Gemeinschaftskongress der DGMKG und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e. V. (DGZMK) prägen. Dieser findet vom 30. Oktober bis zum 1. November 2025 in Berlin statt. Wiltfang, der ebenfalls Präsident der DGZMK ist, wird die Vorbereitungen zum Kongress intensiv betreiben. In seiner Freizeit findet der Kieler Klinikdirektor Erholung beim Segeln oder bei Spaziergängen am Strand.
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