Neuer Gynäkologie-Professor am Universitätsklinikum Jena2. April 2024 Der Gynäkologie-Professor Dirk Bauerschlag leitet die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin am Universitätsklinikum Jena. Foto: Heiko Hellmann/UKJ Ein Spezialist für Krebserkrankungen bei Frauen, Prof. Dirk Bauerschlag, übernimmt die Jenaer Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin. Das teilt das Klinikum in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Über 40 Prozent aller Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland entfallen auf bösartige gynäkologische Erkrankungen. Damit zählen Tumoren in Brust, Gebärmutter, Eierstöcken oder Gebärmutterhals zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Die Behandlung und Erforschung dieser Krebserkrankungen sind der Schwerpunkt von Prof. Dirk Bauerschlag, der mit dem startenden Sommersemester 2024 die Professur für Allgemeine Gynäkologie an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena antritt. Gleichzeitig übernimmt er auch die Leitung der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin am Universitätsklinikum Jena. In der Forschung widmet sich der 51-jährige Gynäkologe translationalen Projekten vor allem zur Therapie von Eierstock- und Brustkrebs. So untersucht er im Labor die Mechanismen der Resistenzentwicklung beim Ovarialkarzinom und forscht an der Entwicklung eines neuen Chemotherapeutikums. Sehr aktiv ist Bauerschlag auch im Bereich der klinischen Forschung; er ist Mitglied in der Studienleitgruppe der Arbeitsgruppe Gynäkologische Onkologie in Deutschland und erstellt die Leitlinien für die Behandlung des Eierstockkrebses. „Das Mitteldeutsche Krebszentrum gemeinsam mit Leipzig bietet beste Möglichkeiten, um die Studienbeteiligung der Jenaer Frauenklinik weiter auszubauen, um den Patientinnen allerneueste Therapien zugänglich zu machen“, betont Bauerschlag. Der Professor studierte in Kiel und Nottingham Medizin und wurde hier mit einer Arbeit zur Zellbiologie von Gebärmutterkrebszellen promoviert. In Kiel absolvierte er die Facharztausbildung im Fach Gynäkologie und Geburtshilfe, unterbrochen von einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA. Dann wechselte er an das Universitätsklinikum Aachen, wo er unter anderem molekulare Prognosemarker für die Behandlung von Eierstockkrebs erforschte und sich zu diesem Thema habilitierte. Er folgte dann dem Ruf auf die Professur für Gynäkologische Onkologie zurück nach Kiel und war zuletzt stellvertretender Klinikdirektor für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Kiel. Da Vinci-OP-Roboter vermehrt einsetzen Für die chirurgische Gynäkologie in Jena möchte der 51-jährige den neuen Da Vinci-OP-Roboter vermehrt zum Einsatz bringen, mit dem er bereits viel Erfahrung besitzt. Als neue Methode bei der operativen Behandlung von gynäkologischen Tumoren bringt Bauerschlag die Anfärbung der Wächterlymphknoten durch einen Fluoreszenzfarbstoff mit, so dass diese sicher und vollständig erkannt und entfernt werden können. Ein zentrales Qualitätsziel ist die Fortsetzung der Zertifizierung bei der Deutschen Krebsgesellschaft als Brustkrebszentrum und Zentrum für Gynäkologische Tumore. In der Versorgung der Patientinnen ist neben den Mitgliedern des Universitätstumorzentrums die Geburtsmedizin der wichtigste Partner der Frauenheilkunde. Gemeinsam gestalten die beiden Kliniken die Studierenden- und die fachärztliche Ausbildung. Bauerschlag ist es dabei besonders wichtig, die Breite des Fachgebietes in Wissenschaft und Versorgung zur vermitteln. Aus Kiel bringt er dafür die Idee einer Summer School Gynäkologie für Studierende und eines speziellen Zertifikatsstudiengang Onkologie mit abschließender Promotionsarbeit mit. Zum Wechsel von Kiel nach Jena hat der radsportbegeisterte dreifache Vater nicht nur seine Familie, sondern auch Ärztinnen als Verstärkung für das Team der Jenaer Klinik begeistern können. „Wir wollen die Klinik zu einem spitzenmedizinischen gynäkologischen Zentrum weiterentwickeln, das den Frauen in Jena, der Region und in ganz Thüringen eine leitliniengerechte und patientenorientierte Versorgung nach den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen gepaart mit den modernsten Operationstechniken anbieten kann“, so der neue Klinikdirektor.
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