Neues computergestütztes Vorhersage-Tool prognostiziert Outcomes von COPD-Patienten genauer

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Sind elektronische Patientenakten und Computerberechnungen eine bessere und genauere Möglichkeit, die klinischen Ergebnisse von Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) vorherzusagen? Laut den Ergebnissen einer neuen Studie von Forschern der Intermountain Healthcare in Salt Lake City ist das der Fall.

Normalerweise wird bei COPD-Patienten die Schwere ihrer Erkrankung anhand von Scores bewertet, die leicht zu berechnen sind – auch wenn diese Scores nicht optimal sind, um den wahrscheinlichen Ausgang einer Erkrankung eines Patienten genau vorherzusagen.

„Der Vorteil einer errechneten, objektiven Punktzahl für Ärzte besteht darin, dass Mediziner einen quantifizierten, reproduzierbaren Wert erhalten, der angibt, wo sich der Patient in Bezug auf seine Gesundheit befindet“, sagt Dr. Benjamin D. Horne, Leiter der Abteilung für kardiovaskuläre und genetische Epidemiologie bei Intermountain Healthcare. „Das kann helfen, einem Arzt anzuzeigen, ob der Patient mit der Standardversorgung auskommt oder ob man ein bisschen aggressiver vorgehen sollte.“

Aktuelle Risiko-Scores würden zwar bei der Versorgung der Patienten helfen, basierten jedoch auf einfachen, oft ungenauen Berechnungen, die man im Kopf durchführen könne, erläutert der Mediziner. „Sie sind nicht sonderlich nützlich und können Prognosen nicht so gut vorhersagen.“

Der Summit Score, der Name des in der Studie bewerteten elektronisch berechneten Systems, verwendet elektronische Patientenakten und berücksichtigt dabei eine Reihe von Risikofaktoren wie das Alter, den Body-Mass-Index, den Nikotinkonsum, Hospitalisierung aufgrund der COPD in der Vergangenheit, Herzinfarkte und Herzinsuffizienz in der Vergangenheit, Diabetesdiagnose und den Einsatz von Antithrombotika wie Clopidogrel, Prasugrel oder Ticagrelor sowie von Antiarrhythmika wie Flecanid, Sotalol oder Procainamid.

Der Summit Score prognostiziert das Risiko von Patienten für COPD-Exazerbationen, wiederholte Krankenhausbesuche und die Mortalität auf einer Skala von 0 bis 30. Dabei steht ein Score von 0 bis 13 für ein geringes Risiko, 14 bis 19 für ein mäßiges Risiko und 20 bis 30 für ein hohes Risiko. Der Score wurde zweimal validiert: Zuerst anhand von mehr als 16.000 Patienten, die in die SUMMIT-Studie aufgenommen wurden, und zweitens anhand von drei verschiedenen Patientengruppen (insgesamt fast 44.000 Personen), die bei Intermountain Healthcare registriert waren.