Neues Forschungsprojekt soll Ursachen von Morbus Bechterew entschlüsseln

Sebastian Springer leitet an der Jacobs University die Arbeitsgruppe zum neuen Morbus Bechterew Forschungsprojekt. (Foto: Jacobs University)

In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt werden Forschende an der Jacobs University Bremen in den kommenden drei Jahren versuchen, die Ursachen von Morbus Bechterew zu identifizieren – und was daraus für die Behandlung der Krankheit zu lernen ist.

„Es gibt viele Theorien zur Entstehung von Morbus Bechterew“, sagt der Biochemiker Prof. Sebastian Springer, der die Arbeitsgruppe leitet: „Wir wissen, dass das Immunsystem sich gegen den eigenen Körper wendet, indem die Immunzellen körpereigenes Gewebe angreifen. Es kommt zu Entzündungen, Schmerzen und sogar zur Verformung von Knochen.“

„Viele Bechterew-Patienten weisen ein Gen namens HLA-B27 auf,“ ergänzt die Zellbiologin Dr. Zeynep Hein, die das Projekt an der Jacobs University verantwortet. „HLA-Gene sind eigentlich in allen Menschen zu finden, sie sind normale Bestandteile des Immunsystems. Aber dieses besondere HLA-Gen, HLA-B27, steht auf irgendeine Weise mit der Krankheit in Zusammenhang und verursacht die Entzündungssymptome. Wie, das wollen wir durch Detektivarbeit im Labor herausfinden.”

„Wir haben langjährige Erfahrung mit den HLA-Genen“, sagt Springer. „Mit unserer Expertise hoffen wir, zur Aufklärung des Krankheitsmechanismus beitragen zu können.“ Das Projekt wird von der DFG mit rund 350.000 Euro gefördert.