Neues Kontrastmittel in Deutschland angewandt6. Mai 2024 Ein MRT-Scan des zentralen Nervensystems verdeutlicht den Unterschied in der Bildgebung: ohne Anwendung eines Kontrastmittels (links) und mit Anwendung des Kontrastmittels Elucirem (rechts). (Bild: © Guerbet GmbH) Das unspezifische Kontrastmittel EluciremTM (Gadopiclenol) auf Basis des Metalls Gadolinium (GdKM) wird für die Kontrastverstärkung bei der Untersuchung mittels Magnetresonanztomografie (MRT) verwendet. Ob Veränderungen an der Wirbelsäule, Erkrankungen im Gehirn oder Muskelzerrungen – eine MRT kann die Diagnostik unterstützen. Die innovative Struktur des neuen MRT-Kontrastmittels sorgt dafür, dass nur die Hälfte der konventionellen Gadoliniumdosis notwendig ist, um eine vergleichbar hohe Bildqualität wie bei anderen unspezifischen MRT-Kontrastmitteln zu erzielen.1 Langfristig führt eine reduzierte Gadoliniumexposition zu einer geringeren Belastung durch Gadolinium für die Umwelt, da die Gesamtmenge des eingesetzten Gadoliniums halbiert wird. Insbesondere Patienten profitieren von dem neuen MRT-Kontrastmittel. Elucirem wurde am 07.12.2023 durch die Europäische Kommission und somit auch für Deutschland zugelassen. Das MRT-Kontrastmittel wird in Europa an den Guerbet-Standorten Lanester, Marans und Aulnay-sous-Bois in Frankreich mit mehr als 600 Mitarbeitern hergestellt. Unter Beachtung der empfohlenen Dosis für eine hohe Bildqualität wird mit Elucirem nur die Hälfte der Gadoliniumdosis anderer konventioneller MRT-Kontrastmittel injiziert.1 „Die MRT ist ein unverzichtbarer Bestandteil der bildgebenden Diagnostik. In Deutschland wurden 2021 158 MRT-Untersuchungen pro 1.000 Einwohner 2 verzeichnet. Hier kann Elucirem einen entscheidenden Unterschied für die Patient bieten”, betont Achim Berlis, Geschäftsführer bei Guerbet Deutschland, Österreich und Polen. MRT-Kontrastmittel essenziell bei der Diagnosefindung Im Vergleich zur Computertomografie (CT) oder zu dem klassischen Röntgen, die beide Strahlung zur Bilderzeugung nutzen, gilt die MRT als weniger schädlich. Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis sind unerlässlich bei der Diagnosefindung. Doch die Ablagerung von Gadolinium im Gewebe und daraus resultierende Komplikationen wie die sogenannte nephrogene systemische Fibrose (NSF) führen zunehmend zu Bedenken bei Radiologen und Patienten über den Einsatz von GdKM bei MRT-Untersuchungen.3,4 Zusätzlich empfehlen auch die European Medicines Agency (EMA)* sowie die Europäische Gesellschaft für urogenitale Radiologie (ESUR), die Gadoliniumdosis bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Bildqualität zu verringern.5,6 Das innovative MRT-Kontrastmittel bietet genau das: Die Patienten werden weniger Gadolinium ausgesetzt und die Bildqualität bleibt hoch. Univ.-Prof. Dr. med. Thorsten Bley, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg: „Die Gabe von Kontrastmitteln unterstützt uns Radiologen dabei, strukturelle Veränderungen im Gewebe genau zu lokalisieren und zu diagnostizieren. Grundsätzlich wählen wir dabei die niedrigste Kontrastmitteldosierung, die für ein diagnostisches Ergebnis notwendig ist. Daher freue ich mich, dass wir dank des innovativen MRT-Kontrastmittels mit der Hälfte der konventionellen Gadoliniumdosis gleichbleibend hohe Bildqualität erhalten.” Dr. med. Rudolf Conrad, geschäftsführender Gesellschafter, Diagnosticum Bayern Mitte, Ingolstadt: „Kontrastmittel ermöglichen präzise Einsichten in den menschlichen Körper – jenseits dessen, was das bloße Auge sehen kann. Ich freue mich daher sehr, dass es nun ein Produkt gibt, bei dem nur die Hälfte der konventionellen Gadoliniumdosis notwendig ist, die hohe Bildqualität aber bestehen bleibt.” Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Hamm, Direktor Klinik für Radiologie mit dem Bereich Kinderradiologie der Charité Berlin: „Kontrastmittel sind wichtige Hilfsmittel, um bessere Ergebnisse in der bildgebenden Diagnostik zu liefern. Mit dem innovativen MRT-Kontrastmittel haben wir nun ein Produkt, das aufgrund der reduzierten Gadoliniumdosis einen deutlichen Mehrwert für Patienten und Umwelt bietet und insbesondere bei Patient:innen mit mehrfacher Kontrastmittelgabe, wie z. B. bei Verlaufskontrollen, zur Reduktion der Gadoliniumgesamtmenge indiziert ist.” Prof. Dr. med. Henrik Michaely, Facharzt für Radiologie des MVZ Karlsruhe: „Genauso wie die MRT ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen bildgebenden Diagnostik ist, so ist auch der Einsatz von Kontrastmitteln häufig unabdingbar. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem neuen innovativen Kontrastmittel nun die Möglichkeit haben, die Gadoliniumexposition für unsere Patient:innen und unsere Umwelt um ca. 50 Prozent zu reduzieren – bei gleicher exzellenter Bildqualität.” Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Thomas J. Vogl, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Frankfurt: „Es gibt Situationen, in denen eine Kontrastmittelgabe unabdingbar ist, bspw. um eine Zyste gegen einen Tumor zu differenzieren. Insbesondere Patient:innen, die bspw. aufgrund einer Krebserkrankung mehrfach untersucht werden müssen, profitieren von der verringerten Gadoliniumdosis des neuen innovativen Kontrastmittels.” Quellen Fachinformation EluciremTM, aktueller Stand. Fachinfo.de. OECD Health Statistics 2023. Health at a Glance. https://www.oecd-ilibrary.org/social-issues-migration-health/health-at-a-glance-2023_7a7afb35-en (2023) doi:10.1787/7a7afb35-en. FDA Drug Safety Communication. FDA Warns That Gadolinium-Based Contrast Agents (GBCAs) Are Retained in the Body; Requires New Class Warnings. (2017). Brünjes, R. & Hofmann, T. Anthropogenic gadolinium in freshwater and drinking water systems. Water Res 182, 115966 (2020). Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). PRAC Confirms Restrictions on the Use of Linear Gadolinium Agents. Benefit-Risk Balance of Certain Linear Gadolinium Agents No Longer Favourable. (2017). European Society of Urogenital Radiology. ESUR Guidelines on Contrast Agents. *Die European Medicines Agency (EMA) gewährleistet die wissenschaftliche Evaluierung, Überwachung und Sicherheitsüberprüfung von Medikamenten und auch Kontrastmitteln in Europa.
Mehr erfahren zu: "Honorarverhandlungen 2026: Einigung auf ein Plus von 2,8 Prozent" Honorarverhandlungen 2026: Einigung auf ein Plus von 2,8 Prozent Der Bewertungsausschuss hat in den jährlichen Finanzierungsverhandlungen eine Erhöhung des Orientierungswertes (OW) um 2,8 Prozent beschlossen. Der OW bestimmt die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen.
Mehr erfahren zu: "Prostatakrebs: Schnellere Diagnose dank biparametrischem MRT?" Weiterlesen nach Anmeldung Prostatakrebs: Schnellere Diagnose dank biparametrischem MRT? Die Diagnose von Prostatakrebs mittels MRT-Untersuchung beinhaltet üblicherweise die Injektion von Kontrastmittel. Britische Forschende haben kürzlich in einer Studie bestätigt, dass der Verzicht auf Kontrastmittel eine ebenso effiziente, aber deutlich […]
Mehr erfahren zu: "Krankenhausreform: DKG fordert grundlegende Korrekuren" Krankenhausreform: DKG fordert grundlegende Korrekuren Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat auf ihrem jährlichen Krankenhausgipfel in Berlin bekräftigt, die Reformbestrebungen der Bundesregierung weiterhin zu unterstützen. Gleichzeitig machte die DKG deutlich, dass zentrale Instrumente der Reform dringend […]