Neujahrsempfang: bpt präsentiert Forderungen zur Bundestagswahl17. Januar 2025 v.l.n.r.: bpt-Geschäftsführer Heiko Färber, BTK-Präsident Ltd. VD Dr. Holger Vogel, MdB Dr. Franziska Kersten, bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder, BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki, 1. bpt-Vizepräsidentin Dr. Petra Sindern und im Hintergrund online zugeschaltet die Schirmherrin des bpt-Neujahrsempfangs MdB Gitta Connemann. Foto: © bpt/Urban Am 15. Januar fand der Neujahrsempfang des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte (bpt) statt. bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder nutze die Gunst der Stunde: Er trug zehn Forderungen an die Bundesregierung vor, insbesondere zum Tierärzte(stunden)mangel. Trotz Bundestagswahlkampf und Maul- und Klauenseuche-Ausbruch kamen viele Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden und Wirtschaft auf dem Neujahrsempfang zusammen, um den Mitgliedern des bpt Gehör zu schenken, wie der bpt informiert. Tierärztemangel effektiv bekämpfen Die 1. Vizepräsidentin des bpt, Dr. Petra Sindern, begrüßt die Gäste zum bpt-Neujahrsempfang. Foto: © bpt/Urban Von Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, über Bürokratieabbau bis hin zur Verbesserung der Ausbildung durch eine Modernisierung der Tierärztlichen Approbationsordnung (TAppV) – alle Forderungen seien bekannt, aber noch nicht umgesetzt, wie in der bpt-Mitteilung zu lesen ist. Das gelte auch für die vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse, verlässliche Kinderbetreuung gerade in einem Frauenberuf, eine regelmäßige am besten an die Inflationsentwicklung angepasste Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und finanzielle Anreize für Rentner, noch ein paar Jahre länger im Beruf zu bleiben. Entsprechend forderte Moder ein, dass endlich die Rahmenbedingungen geschaffen würden, damit sich Tierärztinnen und Tierärzte wieder um den Kern ihres Berufes – die Arbeit am Tier – kümmern könnten. Dabei lag dem bpt-Präsidenten besonders das Thema Selbständigkeit am Herzen. „Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dieser traumhafte Beruf auch für Selbständige wieder attraktiv ist. Dazu gehört vor allem, dass der Mutterschutz für Selbständige verbessert und ähnlich der U2-Umlage finanziert wird. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Gitta Connemann (MdB), hätte es richtigerweise angesprochen: Die Tiermedizin brauche dringend Frauen, die sich selbständig machen, denn nur so ließe sich die flächendeckende tierärztliche Versorgung gewährleisten. Erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem BMEL Die Tierärzteschaft möchte auch künftig nicht im Gesundheitsministerium, sondern im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angesiedelt sein. Warum? Weil hier im BMEL Erfolge erzielt wurden. Die wenigen Zusagen, die die Tierärzteschaft erhielt, wurden eingehalten. So ließ es Moder auch nicht aus, die erfolgreich umgesetzte neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die von CDU-Ministerin Julia Klöckner angestoßen und von Grünen-Minister Cem Özdemir finalisiert worden war, oder die 2024 umgesetzte, deutliche Entschlackung der novellierten Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV), die sich nun weitestgehend auf die Anforderungen des EU-Rechts beschränkt, lobend hervorzuheben. bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder begrüßt Dr. Franziska Kersten (MdB). Im Hintergrund: Dr. Holger Hennies, Vizepräsident des DBV und Landvolkpräsident Niedersachsen. Foto: © bpt/Urban Tierschutz leben Die Tiergesundheit ist ein wesentlicher Faktor für gelungenen Tierschutz. Deshalb war es Moder unverständlich, warum regelmäßige Bestandsbesuche in Deutschland noch nicht rechtlich verankert seien, obwohl das EU-Recht diese schon längst vorsehe. Der aktuelle Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg zeige deutlich, dass die Tiergesundheit an oberster Stelle stehen muss. Außerdem wäre die tierärztliche Bestandsbetreuung ein zusätzlicher Baustein, um den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung noch weiter zu reduzieren. Das Scheitern des Tierschutzgesetzes durch den Bruch der Ampelkoalition kurz vor der Verabschiedung bedauerte Moder nicht wirklich. „Wir sehen das eher als eine Chance, um das Gesetz nochmal neu anzugehen und dann hoffentlich praktikabler zu machen“ sagte er in Berlin. Dabei legte er insbesondere Wert darauf, dass die fachliche Basis im Vordergrund steht. Um die prekäre Situation der Tierheime schnell zu verbessern, schlug er vor, die verpflichtende Kennzeichnung von Hunden und Katzen vorzuziehen, damit Fundtiere schneller ihren Besitzern zugeführt werden könnten und das Aussetzen von Tieren deutlich eingeschränkt würde. Der bpt am ist mit einem Stand (Halle 3.2 Standnummer 413) auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche im „ErlebnisBauernhof“ vertreten und freut sich über regen Besuch.
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