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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Gastroenterologie,
welche Rolle die Darmmikrobiota für das Wohlbefinden des Menschen beziehungsweise bei einer ganzen Reihe unterschiedlichster Erkrankungen spielt, ist in der jüngeren Vergangenheit immer deutlicher geworden. Nun konnten Forschende aus Kiel und Jena in Untersuchungen belegen, dass das Mikrobiom im Darm auch für altersbedingte Veränderungen des Wirtskörpers ganz entscheidend ist. Denn, so betonen die Wissenschaftler: Viele wichtige Zellfunktionen hängen davon ab, wie gut die Bakterienspezies zusammenarbeiten beziehungsweise sich ergänzen – was aber mit zunehmendem Alter immer weniger gut funktioniert. Die Wissenschaftler erkunden nun, ob und wie das gealterte Mikrobiom gezielt „verjüngt“ werden kann – etwa mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Um Darmbakterien ging es auch in einer Studie, die kürzlich in der Zeitschrift „Science“ von einem internationalen Team vorgestellt wurde. Es stellte fest, dass pathogene Bakterien im Darm zwar mit einem Impfstoff dezimiert werden können, dass für einen langfristigen Erfolg aber mehr nötig ist – nämlich „gute“ Mikroben, die den entstandenen Platz im Darmökosystem besetzen. Die Forschenden vergleichen diesen Ansatz mit der Gartenarbeit: Unkraut jäten allein reicht nicht – wenn man an der dadurch freigewordenen Stelle nichts anderes pflanzt, kommt es wieder.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Frühlingswoche!
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