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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Onkologie,
Ovarialkarzinome zählen bekanntlich zu den besonders tückischen Krebsarten. Eine aktuelle Stude liefert eine zumindest partielle Erklärung dafür, warum hochgradigem serösen Eierstockkrebs (HGSOC) im fortgeschrittenen Stadium schlecht mit einer Immuntherapie beizukommen ist: Bei Aszites kommen in der Flüssigkeit bestimmte Lipide in hohen Konzentrationen vor, die drei Arten zytotoxischer Lymphozyten schädigen – natürliche Killerzellen (NK-Zellen), T-Zellen und angeborene T-Zellen. Dabei neigten in der aktuellen Untersuchung alle Zelltypen zur Produktion nur sehr geringer Mengen von Perforin und Granzym B, die zur Abtötung von Krebszellen wichtig sind.
Die näher untersuchten NK-Zellen litten besonders unter zu viel Phosphatidylcholin, konnten aufgrund der Überlastung keine Aminosäuren und Glukose importieren, stellten daher die Produktion stimulierender Immunfaktoren wie IFNγ und TNFα ein und legten somit ihre zelltötende Maschinerie lahm. Wurden Lipide im Aszites entfernt, kehrte ihre Fähigkeit zurück, Glukose zu importieren, Granzym B zu exprimieren, IFNγ und TNFα zu produzieren und Krebszellen zu vernichten. Offenbar spielt der Lipidtransporter SCARB1 beim Import der Lipide eine wichtige Rolle, womit er nun bei der Suche nach neuen Therapie-Ansätzen in den Fokus rückt.
Bereits in jüngster Zeit in der Praxis angekommen sind schonendere Therapien bei der Chronischen lymphatischen Leukämie, sodass eine Aktualisierung der S3-Leitlinie erforderlich wurde. Zunächst wurde aufgrund der neuen Chemotherapie-freien Ansätze die Notwendigkeit einer Empfehlung für ein Comprehensive Geriatric Assessment (CGA) im Leitlinien-Update infrage gestellt, neuere Daten deuten aber daraufhin, dass ein CGA trotzdem sinnvoll sein könnte.
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Ich wünsche Ihnen eine sonnige Frühlingswoche!
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