Niedersächsischer Landtag beschließt Einführung von Wiederbelebungsunterricht an Schulen

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Der Niedersächsische Landtag hat einen wegweisenden Beschluss gefasst, der die Einführung von Wiederbelebungsunterricht als festen Bestandteil des Lehrplans in der Sekundarstufe I vorsieht.

Ziel ist es, durch die frühzeitige und umfassende Schulung von Schülerinnen und Schülern die Überlebenschance bei einem Herz-Kreislaufstillstand deutlich zu erhöhen.

Hintergrund ist, dass jährlich weltweit Millionen von Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand sterben. Studien zeigen dabei ganz eindeutig, dass sofortige und effektive Wiederbelebungsmaßnahmen die Überlebenschancen erheblich steigen und bereits Kinder in der Lage sind, diese lebensrettenden Maßnahmen durchzuführen. Auch internationale Empfehlungen und Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO und des European Resuscitation Council (ERC) betonen die Bedeutung von Wiederbelebungsschulungen in der Bevölkerung.

Vor diesem Hintergrund hat der Landtag nun mehrere Maßnahmen beschlossen, um Schülerinnen und Schüler in Wiederbelebung zu schulen. Dazu gehören Maßnahmen, wie die Integration in den Lehrplan der Fächer Biologie und Naturwissenschaften der Sekundarstufe I, die Entwicklung und Bereitstellung von Unterrichtmaterialien, die regelmäßige Durchführung des „Aktionsmonats Wiederbelebung“ und die Implementierung des EU-Projektes LIFEFORCE in den Schulen. Das Projekt zielt darauf ab, mit entwickelten Lernmethoden und pädagogischen Ansätzen spielerisch und altersgerecht Grundschülerinnen und Grundschülern Wiederbelebungskompetenzen zu vermitteln.

Der Beschluss des Landtages soll sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um bei einem Herz-Kreislaufstillstand unmittelbar helfen zu können.

Nach Ansicht des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) übernimmt Niedersachsen mit der geplanten Umsetzung der Maßnahmen ab dem Jahr 2026 eine wichtige Vorreiterrolle bei der Implementierung des Wiederbelebungsunterrichtes im Schulalltag. „Aus Sicht des GRC ist dies eine sehr schöne Entwicklung, die viele Menschenleben zusätzlich retten wird. Wir wünschen uns sehr, dass andere Bundesländer bald entsprechend folgen werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des GRC Univ.-Prof. Bernd Böttiger.