Nieren von Hepatitiskranken nach antiviraler Therapie sicher transplantierbar15. Oktober 2019 Foto: © alexlmx/Adobe Stock In Deutschland mangelt es noch immer massiv an Spenderorganen. Mediziner untersuchen deshalb, wie man auch bislang nicht verwertbare Organe so aufbereiten kann, dass sie zur Transplantation geeignet sind. Ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen hat seine Kompetenzen gebündelt, um sich das genauer anzusehen. Sie wollten wissen, ob Nieren verstorbener Spender, die das Hepatitis-C-Virus hatten, „gesunden“, also Hepatitis-C-negativen Empfängern helfen können. In den vergangenen Jahren sind direkt wirkende antivirale Mittel (DAA) auf den Markt gekommen, die sehr effektiv gegen die Infektion mit Hepatitis C (HCV) sind. Ein Team aus Gastroenterologen, Nephrologen und Transplantationsmedizinern hat sich sieben Fälle angesehen, in denen Nieren von HCV-positiven Spendern in HCV-negative Patienten transplantiert wurden, für die keine anderen Spenderorgane in Frage kamen. Die Empfänger wurden im Vorfeld ausführlich über die Besonderheiten des Spenderorgans informiert, erhielten früh eine Behandlung mit antiviralen Mitteln und wurden nach der Transplantation genauestens überwacht. Es zeigte sich, dass das Virus bei alle sieben Empfängern innerhalb von drei Tagen nach Transplantation nachweisbar war. Die antivirale Behandlung wurde kurz nach der Transplantation eingeleitet und für 8 bis 12 Wochen fortgesetzt. Nach Abschluss der Behandlung haben die Nieren ihre Funktion im Körper übernommen und das Virus konnte im Blut der Empfänger nicht mehr nachgewiesen werden. „Dank der Expertise unserer Kliniken und Chirurgen konnten wir hier in Essen Organe erfolgreich transplantieren, die zuvor als nicht benutzbar galten. Derzeit ist unsere Stichprobe noch klein, aber es zeigt sich, dass eine frühzeitige antivirale Medikamentierung machbar und auch sicher ist. Jetzt werden wir versuchen, in weiteren Untersuchungen den therapeutischen Ansatz zu finden, der für die Patienten optimal ist“, so Prof. Ute Eisenberger, Oberärztin in der Klinik für Nephrologie und Bereichsleitung der Nierentransplantation.
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