Nierenkrankheiten: Jo-Jo-Diäten können Risiko bei Patienten mit Typ-1-Diabetes erhöhen21. Februar 2025 Foto: © Karen-Roach/stock.adobe.com Laut einer neuen Studie, erhöhen Schwankungen des Körpergewichts durch einen diätbedingten Jo-Jo-Effekt das Risiko für eine Nierenkrankheit bei Menschen mit Typ-1-Diabetes signifikant. Das berichtet die Endocrine Society, USA. Ein solcher Jo-Jo-Effekt ist definiert als wiederholtes Abnehmen und Zunehmen über mehrere Jahre hinweg. Die Prävalenz liegt bei bis zu 35 Prozent bei Männern und 55 Prozent bei Frauen. Dieses Diät-bedingte Muster erhöht nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Laut der neuen Studie ist das auch bei Typ-1-Diabetes der Fall. Die Studie ist nach Angaben der Autoren die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen einem Jo-Jo-Effekt und Nierenkrankheiten bei Menschen mit Typ-1-Diabetes zeigt. „Wir haben gezeigt, dass eine hohe Variabilität des Körpergewichts mit einem erhöhten Risiko für unterschiedliche Ergebnisse des Fortschreitens der diabetischen Nierenkrankheit (DKD) bei Menschen mit Typ-1-Diabetes verbunden ist, unabhängig von traditionellen DKD-Risikofaktoren“, erklärt die Hauptautorin Dr. Marion Camoin vom Centre Hospitalier Universitaire de Bordeaux in Frankreich. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism der Endocrine Society“ veröffentlicht. eGFR im Fokus Forscher aus Frankreich untersuchten sechs Jahre lang Körpergewichtsindizes für die 1432 Teilnehmer der Studie Diabetes Control and Complications Trial (DCCT)/Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications (EDIC). Der wichtigste Index zur Identifizierung von Jo-Jo-Diätmustern in der Studie war die sogenannte „Variabilität unabhängig vom Mittelwert“ (VIM), die Schwankungen über und unter dem durchschnittlichen Körpergewicht einer Person misst. Anhand der Daten zu Gewichtsschwankungen untersuchten die Forscher sechs Kriterien für die Abnahme der Nierenfunktion und das Fortschreiten hin zu einer chronischen Nierenkrankheit. Ihr wichtigstes Kriterium war die „geschätzte glomeruläre Filtrationsrate“ (eGFR). Das Ergebnis: Teilnehmer mit größeren Gewichtsschwankungen erlebten einen Rückgang der eGFR um 40 Prozent gegenüber den Ausgangswerten. Ähnliche Befunde bei Nierenkrankheiten wurden durch die anderen untersuchten Indizes bestätigt. Mögliche Risikofaktoren von Körpergewichtsschwankungen Die pathophysiologischen Mechanismen, die Körpergewichtsschwankungen mit Nierenrisiken in Verbindung bringen, sind noch nicht vollständig verstanden, betonen die Autoren. Sie stellen jedoch einige Hypothesen auf, darunter, dass eine Insulintherapie, die zur Behandlung von Typ-1-Diabetes erforderlich ist, zu Körpergewichtsschwankungen beitragen kann. Andere Forscher haben die Theorie aufgestellt, dass Körpergewichtsschwankungen zu einer zusätzlichen Belastung des Herzens führen und zu Nieren- und Gefäßschäden beitragen können. Die Autoren der aktuellen Studie machen einen Vorschlag, um das Risiko von Jo-Jo-Diäten und damit das Auftreten von Nierenkrankheiten zu senken: „Strategien zur Gewichtsreduzierung bei Menschen mit Typ-1-Diabetes sollten sich auf die Förderung der langfristigen Gewichtserhaltung konzentrieren, da sich Gewichtsstabilität positiv auf die Gesundheit auswirken kann.“
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