Nierenschäden: Sechs neue Biomarker identifiziert

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Forscher des Boston Medical Center, USA, haben sechs neue Biomarker für Nierenschäden identifiziert.

„Derzeitige Biomarker zeigen frühe Anzeichen einer Nierenschädigung zu langsam an“, beklagt Sushrut Waikar, Erstautor der Studie. Mit den neuen Biomarkern ließen sich Nierenschäden nun schneller und empfindlicher erkennen. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Clinical Pharmacology & Therapeutics“ veröffentlicht.

Verlauf der Studie

Das Forscherteam untersuchte die Urinwerte von Protein-Biomarkern bei Patienten, die wegen eines Mesothelioms mit einem Chemotherapeutikum behandelt wurden, das bekanntermaßen toxische Auswirkungen auf die Nieren hat.

Die sechs vom Team identifizierten Biomarker werden größtenteils in den Nieren selbst als Reaktion auf eine Verletzung oder Entzündung gebildet. Dies ermöglicht eine schnellere Erkennung von Nierenschäden als die derzeitigen Bluttests, wie zum Beispiel Serumkreatinin, bei denen es manchmal mehrere Tage dauern kann, bis abnormale Werte erreicht werden.

Statistisch signifikante Schwellenwerte für alle Biomarker übertrafen die eGFR bei der Unterscheidung von Mesotheliompatienten, die Cisplatin ausgesetzt waren, von gesunden Freiwilligen, was ihren Nutzen für die Verbesserung der sicheren Arzneimittelentwicklung belegt.

Waikar erklärt: „Diese Biomarker, die im Urin gemessen werden können, könnten Klinikern helfen, Nierenschäden innerhalb von 24 Stunden nach der Schädigung zu erkennen, was eine rechtzeitige Überwachung bei der Entwicklung von Medikamenten und eine bessere Behandlung von Risikopatienten im klinischen Umfeld ermöglichen würde.“