Hyperoxie erhöht nicht das Risiko für Nierenversagen nach Herzoperation

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Eine US-amerikanische Studie kommt zu dem Schluss, dass Hyperoxie während einer Herzoperation zwar den oxidativen Stress erhöht, dieser Effekt jedoch nach der Operation nicht anhält und nicht zu Nierenversagen führt.

Die Studie von Wissenschaftlern des Vanderbilt University Medical Center (VUMC, USA) untersuchte die Hyperoxie als eine mögliche Ursache des Nierenversagens nach einer Herzoperation – im Gegensatz zu einer Normoxie. Die Forschung wurde in der Fachzeitschrift „JAMA Surgery“ veröffentlicht.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl die Verabreichung hoher als auch niedriger Sauerstoffmengen während einer Herzoperation sicher ist, berichtet der korrespondierende Autor Frederic Billings. „Diese Studie erweitert die Akzeptanz verschiedener Sauerstoffverabreichungsstrategien während einer Herzoperation“, betont er.

Verlauf der Studie

Die klinische Studie, die von April 2016 bis Oktober 2020 mit einem Jahr Nachbeobachtung dauerte, fand vollständig am VUMC statt. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer hohen Sauerstoffmenge (Hyperoxie) oder einer geringeren Sauerstoffmenge (Normoxie) zugewiesen, die den normalen Sauerstoffgehalt des Blutes aufrechterhalten sollte.

200 Studienteilnehmer wurden auf oxidativen Stress, akute Nierenschädigung, Delir, Myokardschädigung, Vorhofflimmern und andere sekundäre Folgen untersucht. Das Ergebnis: Abgesehen von einer Zunahme des oxidativen Stresses während der Operation zeigten die Studienteilnehmer, die Hyperoxie erhielten, ähnliche Ergebnisse wie die Teilnehmer mit Normoxie. Erstautor Prof. Marcos Lopez erklärt: „Die Studie wurde konzipiert, um die Sauerstoffverabreichung am oberen und unteren Ende des Spektrums zu untersuchen, um die Wahrscheinlichkeit einer Wirkung der Sauerstoffbehandlung zu maximieren. Wir erreichten die Ziele der Sauerstoffbehandlung durch sorgfältige Einhaltung des Protokolls, sahen jedoch keine signifikanten Unterschiede bei Organschäden.“

Einschränkungen der Studie

Billings merkt an, dass die Studie nur den Operationszeitraum abdeckte, und schlägt vor, dass künftige Forschungen die Auswirkungen einer Verlängerung der Hyperoxie oder Normoxie in den postoperativen Zeitraum untersuchen könnten. „Dies ist eine Zeit, in der Herzchirurgiepatienten künstlich beatmet werden und von anderen Sauerstoffverabreichungsstrategien profitieren können“, so Billings abschließend.