Nierenversagen: Patiromer kann Häufigkeit von Hyperkaliämie reduzieren

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Eine aktuelle Studie zeigt, dass die tägliche Verabreichung des Wirkstoffes Patiromer die Häufigkeit von Hyperkaliämie bei Patienten mit Nierenversagen im Endstadium (ESKD), die dreimal wöchentlich eine Hämodialyse (HD) erhielten, reduzieren kann.

Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob die tägliche Verabreichung von Patiromer einerseits die Anzahl von Hyperkaliämie-Episoden und damit einhergehend die Anzahl signifikanter Arrhythmie-Ereignisse bei ESKD-Patienten, die eine HD erhalten, verringert.

Es handelt sich um eine prospektive, randomisierte, offene Studie. Geeignete Patienten mit ESKD unter HD wurden identifiziert und im Verhältnis 1:1 auf Patiromer oder die übliche Behandlung randomisiert. Den auf Patiromer randomisierten Patienten wurde das Medikament täglich verabreicht und die Dosis wurde zu Beginn der Wochen 1, 2 und 3 auf der Grundlage der Serumkaliumkonzentrationen titriert. Bei allen Teilnehmern wurde zu Beginn sowie in Woche 4 über sieben Tage eine kontinuierliche Herzüberwachung vorgenommen.

Ergebnisse der Untersuchung

Von den 33 randomisierten Teilnehmern schied einer aufgrund von Nebenwirkungen und eine Patientin aufgrund einer Schwangerschaft aus, sodass 31 in der Analysekohorte verblieben. Das Durchschnittsalter der randomisierten Teilnehmer betrug 56 Jahre. Davon waren 55 Prozent männlich, 81 Prozent waren Schwarze und zehn Prozent waren hispanoamerikanischre/lateinamerikanischer Abstammung.

In Woche 4 betrug die Anzahl der Episoden mit Serum-Kalium ≥ 5,5 mEq/l 13 in der Patiromer-Gruppe und 41 in der Kontrollgruppe; die mittlere Anzahl der Episoden von Hyperkaliämie in der Patiromer-Gruppe war signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (0 vs. 3; p=0,024). Über das kontinuierliche Herz-Monitoring konnte in Woche 4 bei sechs Teilnehmern mehr als 1000 Esxtrasystolen innerhalb von 24 ​Stunden festgestellt werden, fünf hatten keine anhaltende ventrikuläre Tachykardie, drei hatten Vorhofflimmern und ein Patient eine Bradykardie. Zwischen den Gruppen gab es hinsichtlich der kardialen Ergebnisse keine signifikanten Unterschiede.

„Um festzustellen, ob Patiromer signifikante Herzereignisse reduziert, sind umfangreichere Studien erforderlich“, betonen die Autoren abschließend.

(ri)