Nikotinexposition allein führt zu Pulmonaler Hypertonie6. Mai 2020 Foto: © Богдан Маліцький/Adobe Stock Eine von einem Forscherteam der Louisiana State University (LSU) Health New Orleans durchgeführte Studie hat erstmals gezeigt, dass eine chronische Exposition gegenüber inhaliertem Nikotin allein zu einer Hypertonie führt – und zwar sowohl im allgemeinen Kreislauf des Körpers als auch in der Lunge. Die Studie ergab auch, dass eine Nikotin-induzierte pulmonale Hypertonie mit Veränderungen der Größe, Form und Funktion der Blutgefäße in der Lunge und der rechten unteren Herzkammer einhergeht. Das Rauchen von Zigaretten gilt zwar als wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, jedoch ist die Rolle von Nikotin bei der Entwicklung dieser Erkrankungen bisher noch nicht gut verstanden. Die Autoren der aktuellen Studie verwendeten ein neuartiges Nikotininhalations-Modell bei Mäusen, das menschliche Raucher/E-Zigaretten-Konsumenten genau nachahmt, um die Auswirkungen einer chronischen Nikotininhalation auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen mit Schwerpunkt auf Blutdruck und kardiales Remodeling zu untersuchen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Einatmen von Nikotin bereits in der ersten Expositionswoche den systemischen systolischen und diastolischen Blutdruck erhöhte. „Der Anstieg war vorübergehend, aber ausreichend lang, um potenzielle Gesundheitsrisiken bei Personen mit bereits bestehenden kardiopulmonalen Erkrankungen darzustellen“, betont Eric Lazartigues, Professor für Pharmakologie an der LSU Health New Orleans School of Medicine. Die Pulmonale Hypertonie ist ebenfalls häufig mit einem Remodling der pulmonalen Blutgefäße verbunden. Die Studienergebnisse legen nahe, dass eine chronische Nikotininhalation zu einer De-novo-Muskularisierung von Lungenarteriolen führt, was mit einem erhöhten rechtsventrikulären systolischen Druck und Lungengefäßwiderstand übereinstimmt. Das Versagen des rechten Ventrikels ist eine der Haupttodesursachen bei Pulmonaler Hypertonie. Die Forscher fanden heraus, dass eine achtwöchige Nikotinexposition zu einem signifikant höheren rechtsventrikulären systolischen Druck sowie zu einer Verdickung der Wände und einer Vergrößerung des rechten Ventrikels führte. „Interessanterweise sind die nachteiligen Auswirkungen von inhaliertem Nikotin weitgehend auf das rechte Herz beschränkt, da wir keine signifikanten Veränderungen beim Linksherz-Remodeling oder der Proteinexpression festgestellt haben“, fügt Dr. Xinping Yue, Assistenzprofessor für Physiologie an der LSU Health New Orleans School of Medicine hinzu. „Die aktuelle Studie zeigt deutlich die nachteiligen Auswirkungen von Nikotin auf den systemischen und pulmonalen Blutdruck sowie den Umbau des Herzens“, unterstreicht Jason Gardner, Associate Professor für Physiologie an der LSU Health New Orleans School of Medicine. „Diese Studie soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die nachteiligen Auswirkungen der Nikotininhalation auf das Herz-Lungen-System zu schärfen und die Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu E-Zigaretten zu formulieren.“
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