Notfall: Hitzschlag beim Hund18. Juli 2024 Foto: Zugang zu Schattenplätzen ist für Hunde bei steigenden Temperaturen lebenswichtig. Foto: © Patricia Vehrs Bei den hochsommerlichen Temperaturen in diesen Tagen besteht die Gefahr, dass Hunde einen Hitzschlag erleiden. Die Bundestierärztekammer (BTK) informiert über Erste-Hilfe-Maßnahmen und gibt außerdem ein paar Tipps zur Prävention. Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Zahl der auf Hitze zurückzuführenden Erkrankungen bei Hunden wieder zu. Denn anders als Menschen können Hunde nur sehr eingeschränkt über die Haut schwitzen. Lediglich an den Pfotenballen wird wässriger Schweiß abgesondert. Das ist allerdings nicht ausreichend, um die Körpertemperatur signifikant zu senken. Hunde regulieren ihre Körpertemperatur vor allem, indem sie über das Hecheln Verdunstungskälte erzeugen. Im Vergleich zum Menschen sind Hunde sehr viel anfälliger für einen Hitzschlag, wobei das Risiko für brachycephale Hunde (Mops & Co.), aufgrund ihrer anatomischen Einschränkungen noch einmal deutlich höher liegt. Anzeichen eines Hitzschlags können verstärktes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Apathie, Taumeln oder Krämpfe sein. Das Tier ist unverzüglich an einen kühlen, schattigen Ort zu bringen und aktiv zu kühlen. Ein Hitzschlag ist immer ein Notfall! Es muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, auch dann, wenn sich der Hund bereits erholt zu haben scheint. Das Veterinary Committee on Trauma (Vet-COT) des American College of Veterinary Emergency and Critical Care empfiehlt, das überhitzte Tier bereits vor dem Transport zur tierärztlichen Notfallversorgung zu kühlen, wobei sich bei jungen und gesunden Hunden das Eintauchen in kaltes Wasser als besonders effektiv erwiesen habe, während die Verdunstungskühlung (Besprühen der Haut und des Fells mit Wasser in Kombination mit Luftbewegung) für ältere Tiere oder solche mit Vorerkrankungen empfohlen wird. „Gerade bei älteren und kreislaufkranken Hunden sollte man jedoch mit drastischen Kühlungsmaßnahmen vorsichtig sein. Ein überhitzter Hund im Auto – auch wenn er gesund oder jung ist, sollte grundsätzlich als kreislaufkompromittiert angesehen werden“, erklärt Dr. Thomas Steidl, Mitglied im Ausschuss für Kleintiere/ Heimtiere der Bundestierärztekammer (BTK). Dann können durch das Auflegen mit Wasser getränkter Handtücher (oft wechseln und wieder nass machen!) erste Kühlungsmaßnahmen getroffen werden. Weitere Tipps für heiße Tage: gemeinsame Aktivitäten den Temperaturen anpassen (ggf. mit Bademöglichkeiten) und sportliche Aktivitäten, Spaziergänge v. a. in den kühlen Morgen- und Abendstunden. Achtung: Asphalt heizt sehr stark auf und speichert Wärme lange. Hier besteht die Gefahr der Verbrennung! Zugang zu Schattenplätzen sicherstellen. Zugang zu Wasser muss jederzeit möglich sein, da über das Hecheln sehr viel Flüssigkeit verloren geht; unterwegs sollte daher Wasser mitgeführt und regelmäßig angeboten werden. ein Maulkorb sollte dem Hund immer ausreichend Tiefe zum Hecheln bieten, doch gerade bei höheren Temperaturen ist das von enormer Wichtigkeit. längere Autofahrten in den Urlaub sollten gut geplant sein: Schattenjalousien, auf wechselnde Schatten/ Sonnenbestrahlung während der Fahrt achten, gut gelüftetes Auto, Trinkwasser und spätestens alle zwei Stunden eine Pause.
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