Nutzen neuer Krebsmedikamente bei der Erst- und weiteren Zulassungen13. März 2023 © RFBSIP – stock.adobe.com (Symbolbild) Frühere Studien haben lediglich die initiale Zulassung neuer Medikamente durch die US Food and Drug Administration (FDA) untersucht. Allerdings sind die meisten Krebsmedikamente in mehreren Indikationen zugelassen. Daniel Tobias Michaeli und Thomas Michaeli vom Universitätsklinikum Mannheim haben in einer aktuellen Arbeit die Evidenz und die Wirksamkeit, die die initiale FDA-Zulassung neuer Krebsmedikamente und Indikationserweiterungen stützen, beschrieben und metaanalysiert. Für den Zeitraum 2003 und 2021 erfassten sie Evidenz aus klinischen Studien, die die FDA-Zulassung für jede Indikation stützen, aus der Drugs@FDA-Datenbank. Wie sich zeigte, wurden von 124 von der FDA zugelassenen Arzneimitteln 78 für mehrere Indikationen zugelassen. Von 374 Indikationen wurden 141 als Kombinationstherapien zugelassen, 255 für solide Tumore, 121 mit Biomarkern und 182 als Erstlinientherapie. Die Zulassung wurde hauptsächlich gestützt durch unverblindete (267 [71%]), Phase-III-Studien (238 [64%]), die gleichzeitig randomisiert und kontrolliert erfolgten (248 [66%]), mit im Median 331 eingeschlossenen Patienten (IQR 123–665). Über 234 randomisierte kontrollierte Studien mit verfügbaren Daten hinweg betrugen die HRs der Arzneimittel (95%-KI 0,72–0,75; I2=29,6%) für das OS und 0,57 (95%-KI 0,54–0,60; I2=90,6%) für das PFS, wohingegen das Tumoransprechen bei 1,38 lag (95%-KI 1,33–1,42; I2=80,7%). Weiter führen die Autoren aus, dass neuartige Arzneimittel die Überlebenszeit der Patienten im Median um 2,8 Monate (IQR 1,97–4,60) beim OS und um 3,3 Monate (IQR 1,50–5,58) beim PFS verlängerten. Erstindikationen erhielten häufiger eine beschleunigte Zulassung, unterstützt durch 1-armige Studien für Advanced-Line-Monotherapien, als Indikationserweiterungen. Initiale Zulassungen hätten ein höheres PFS (HR 0,48 vs. 0,58; p=0,002) und ein höheres Tumoransprechen ergeben (relatives Risiko 1,76 vs. 1,36; p<0,001). Fazit Neue Krebsmedikamente reduzierten das Risiko für Tod und Progression erheblich, verlängerten das Überleben jedoch nur geringfügig, bilanzieren die Autoren. FDA, Ärzte, Patienten und Versicherer müssten Sicherheit und Wirksamkeit bei der Zulassung eines Medikaments, Preisgestaltung, Abdeckung und Erstattung auf indikationsspezifischer Ebene bewerten und entscheiden. (sf) Autoren: Michaeli DT, Michaeli T Korrespondenz: Daniel Michaeli; [email protected] Studie: Overall Survival, Progression-Free Survival, and Tumor Response Benefit Supporting Initial US Food and Drug Administration Approval and Indication Extension of New Cancer Drugs, 2003–2021 Quelle: J Clin Oncol 2022;40(35):4095–4106. Web: https://doi.org/10.1200/JCO.22.00535
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