Obstruktive Schlafapnoe: Risikofaktor für anomales Lipidprofil

Mann mit Schlafapnoe unter Atemtherapie. (Foto: © graustufen/Fotolia)

In einer aktuellen Studie haben Forscher festgestellt, dass es einen starken Zusammenhang zwischen einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) einerseits und höheren Spiegeln von Gesamtcholesterin (TC) im Blut sowie höheren Konzentrationen von Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL-C), erhöhten Triglyceriden und einem niedrigen High-Density-Lipoprotein-Cholesterin(HDL-C)Spiegel gibt.

Die Querschnittsanalyse umfasste 8592 Patienten, bei denen keine ärztliche Diagnose einer Hyperlipidämie vorlag. Zudem hatte keiner der Patienten nach eigenen Angaben jemals Lipidsenker eingenommen. Die Untersuchten waren im Durchschnitt 50,1 Jahre alt, die meisten von ihnen (69,1%) waren Männer. Der Body-Mass-Index (BMI) lag im Mittel bei 30,8 kg/m2, der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) im Durchschnitt bei 25,7 Ereignissen/h. Die Studienautoren bestimmten die unabhängige Beziehung zwischen OSA-Daten (AHI, Sauerstoffentsättigungsindex [ODI], mittlere sowie niedrigste Sauerstoffsättigung) und dem Lipidprofil der Patienten (TC, HDL-C, LDL-C sowie Nüchterntriglyceride [TG]).

Die Wissenschaftler stellten fest, dass zwischen TC und ODI eine Dosis-Wirkungs-Beziehung bestand (Mittelwert±SE mg/dl 180,33±2,46; 184,59±2,42; 185,44±2,42; 185,73±2,44; p<0,001 über die ODI-Quartile I-IV). TG- und LDL-Konzentrationen wurden vom AHI besser vorhergesagt als von ODI. Das HDL-C war im höchsten AHI-Quartil signifikant reduziert (Mittelwert±SE mg/dl: 48,8±1,49 vs. 46,50±1,48; p=0,002; AHI-Quartil I vs. IV). Eine krankhafte Adipositas war mit niedrigeren TC- und höheren HDL-C-Werten verbunden. Der Lipidstatus wurde durch die geografische Herkunft bzw. den Wohnort der betreffenden Personen beeinflusst, wobei die höchste TC-Konzentration bei Personen aus Nordeuropa beobachtet wurde.

“Unsere Daten zeigen eindeutig, dass sich eine Schlafapnoe negativ auf die Lipidspiegel auswirken kann. Dies könnte zum Teil den Zusammenhang zwischen einer Schlafapnoe und einem erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erklären”, sagt Seniorautor Dr. Ludger Grote von der Universität Göteborg. “Patienten, die an einer Schlafapnoe leiden, benötigen daher ein sorgfältiges Management aller kardiovaskulären Risikofaktoren, einschließlich einer Hyperlipidämie.”