Obstruktive Schlafapnoe: Transferierte Darmbakterien verursachen bei Mäusen kardiovaskuläre Veränderungen9. September 2022 Abbildung: © troyanphoto/stock.adobe.com US-Forschende haben herausgefunden, wie eine Obstruktive Schlafapnoe (OSA) das Darmmikrobiom bei Mäusen beeinflusst und wie die Transplantation von Darmbakterien aus von einer OSA betroffenen Mäusen kardiovaskuläre Veränderungen bei Empfängermäusen verursachen kann. Die Wissenschaftler der University of Missouri (MU) School of Medicine und der MU Health Care (USA) untersuchten eine Gruppe von Mäusen, denen Darmbakterien von Artgenossen verabreicht wurden. Letztere waren Bedingungen ausgesetzt worden, die eine OSA nachahmten. Die Forschenden verglichen die kardiovaskulären Outcomes bei diesen Mäusen mit einer separaten Gruppe von Tieren, der Bakterien von Mäusen ohne OSA-ähnliche Bedingung verabreicht wurden. Sechs Wochen lang überwachte die Arbeitsgruppe den arteriellen Blutdruck, die Koronararterien- und Aortenfunktion und ermittelte anhand von Blutanalysen den Wert für einen aus dem Darm stammenden Metaboliten, der bekanntermaßen eine Versteifung der Arterien fördert. „Wir entdeckten, dass die Mäuse mit transplantierten Darmbakterien von Spendertieren, die OSA-Bedingungen ausgesetzt waren, einen Blutdruckanstieg, höhere Spiegel für schädliche Metaboliten und Beeinträchtigungen der Aorten- und Koronarfunktion aufwiesen“, berichtet Dr. Mohammad Badran, Co-Autor der Studie und Assistenzprofessor am MU Co-Autor der Studie. „Mit anderen Worten, die Manipulationen des Darmmikrobioms allein reichten aus, um einige der Veränderungen der Herz-Kreislauf-Funktion hervorzurufen, die charakteristisch für Patienten mit OSA sind.“ Die Forscher gaben jeder Gruppe von Mäusen auch ein Probiotikum, um zu sehen, ob nützliche Darmbakterien die Schäden am Herz-Kreislauf-System abmildern würden. „Unsere Ergebnisse zeigten, dass eine gezielte probiotische Supplementierung bei den Mäusen, in die Darmbakterien transferiert wurden, eine schützende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausübt. Es überraschte uns aber festzustellen, dass sich der Nutzen nicht auf die Mäuse erstreckte, die direkt OSA-Erkrankungen ausgesetzt waren“, erklärt Seniorautor Dr. David Gozal von der MU School of Medicine. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Probiotika allein nicht ausreichen, um vor den vielen Nebenwirkungen zu schützen, die durch chronische Schlafapnoe verursacht werden – wie Entzündungen, Stoffwechseldysregulation und antioxidatives Ungleichgewicht.“ Die Ergebnisse lassen laut Gozal auch die Schlussfolgerung zu, dass Probiotika möglicherweise in Verbindung mit einer OSA-Standardbehandlung (kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck [CPAP] verabreicht werden müssen, um den probiotischen Nutzen zu verstärken.“ Laut Gozal zeigen diese Daten, dass veränderte Darmbakterien ein Faktor – aber nicht der einzige – sind, der für die Modulation von Schlafapnoe-induzierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich ist. Diese Studie zeige aber auch, dass Probiotika eine vielversprechende Therapie sein könnten, um die Auswirkungen von Schlafapnoe auf das Herz-Kreislauf-System zu mildern.
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