Obstruktive Tubendysfunktion: Ballondilatation plus medikamentöses Management

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Bis zu 5 Prozent aller Erwachsenen sind von einer obstruktiven Tubendysfunktion betroffen, doch den gegenwärtig verfügbaren Behandlungsoptionen sind, so die Autoren einer kürzlich in „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“ veröffentlichten Studie, Grenzen gesetzt.

In einer früheren Untersuchung wurde berichtet, dass eine Dilatation der eustachischen Röhre mittels Ballonkatheter plus medikamentöses Management zu einem signifikant höheren Anteil an Patienten mit normalem Tympanogramm führt, als es bei alleiniger medikamentöser Therapie der Fall ist (Follow-up in Woche 6 und 24). Die vorliegende Analyse erweitert diese Befunde durch eine Evaluierung der Dauerhaftigkeit der durch Ballondilatation plus Medikament herbeigeführten Besserung (Follow-up bis Woche 52).

Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie an 21 medizinischen Zentren wurden die sekundären und exploratorischen Endpunkte bei Patienten mit obstruktiver Tubendysfunktion erfasst, bei denen eine vorherige rein medikamentöse Therapie nicht zielführend war. Unter den Studienteilnehmern, die randomisiert der Ballondilatation plus Medikament zugeführt wurden, lag die Gesamtzahl der Patienten mit normalem Tympanogramm und normalen Werten im ETDQ-7 (Eustachian Tube Dysfunction Questionnaire-7) in Woche 6 und Woche 52 ungefähr gleichauf: Im Tympanogramm 73 von 143 (51,0 %) gegenüber 71 von 128 (55,5 %), im ETDQ-7 79 von 142 (55,6 %) gegenüber 71 von 124 (57,3 %). Auch die Gesamtzahl der Ohren mit normalem Tympanogramm erwies sich als vergleichbar zur früheren Studie: 117 von 2014 (57 %) gegenüber 119 von 187 (63,6 %).

Die vorliegende Studie weist nach Ansicht der Autoren darauf hin, dass die positiven Wirkungen der Ballondilatation plus Medikament bei Patienten mit refraktärer Tubendysfunktion zu einer Normalisierung des Tympanogramms führen; dieser Effekt zeige eine signifikante Langlebigkeit und erweise sich auch über 52 Wochen als klinisch relevant. (am)