Offene horizontale partielle Laryngektomie16. September 2020 Foto: ©SciePro/Adobe Stock Nach einer fehlgeschlagenen Strahlentherapie bei Plattenepithelkarzinomen des Kehlkopfes ist die offene horizontale partielle Laryngektomie eine Option nach fehlgeschlagener Strahlentherapie. Eine aktuelle Studie präsentiert Erfahrungen mit dem Vorgehen. Das Primärziel einer aktuellen Studie aus Italien, die kürzlich in „Laryngoscope“ publiziert wurde, ist die Wiedergabe der multi-institutionellen Erfahrungen mit chirurgischen Salvage-Operationen, speziell mit offenen horizontalen partiellen Laryngektomien (open partial horizontal laryngectomies, OPHL) nach fehlgeschlagener Radiotherapie bei Plattenepithelkarzinomen des Kehlkopfes (laryngeal squamous cell carcinoma, LSCC). Die Sekundärziele der multizentrischen Studie umfassten die Analyse der prognostischen Bedeutung der wichtigsten klinischen und pathologischen Parameter in Relation zum onkologischen Behandlungsergebnis sowie den Vergleich der Resultate mit der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur. Bei der Untersuchung des italienischen Autorenteams handelte es sich um eine retrospektive multizentrische Analyse der chirurgisch-onkologischen Behandlungsergebnisse; die Autoren führten ein Review der klinischen Daten von 70 LSSC-Patienten durch, die sich nach fehlgeschlagener primärer Strahlentherapie einer Salvage-OPHL unterziehen mussten. Bei den zuletzt durchgeführten Nachfolgeuntersuchungen konnten 46 Patienten (65 %) als krankheitsfrei dokumentiert werden, 6 Patienten (9 %) lebten mit der Erkrankung fort, 9 Patienten (12 %) verstarben an der Erkrankung, weiter 9 Patienten (12 %) starben, ohne dass die Erkrankung als für deren Tod ursächlich galt. Die finale lokale Tumorkontrolle, das allgemeine Überleben, das krankheitsspezifische Überleben sowie das Laryngektomie- freie Überleben betrugen 87 %, 75 %, 87 % und 91 %. Bei 12 Patienten (17 %) kam es zu postoperativen Komplikationen, während bei 19 Patienten (25 %) Spätfolgen festgestellt wurden. Bei 5 Patienten (7 %) war eine Dekanülierung aufgrund postoperativ auftretender Kehlkopfstenose nicht durchführbar. Die Autoren kommen aufgrund ihrer Analysen zu der Schlussfolgerung, dass – bei sauberer Patientenselektion für eine erhaltende Kehlkopfoperation – eine offene horizontale partielle Laryngektomie als Salvagetherapie nach fehlgeschlagener Radiotherapie eines LSCC in Betracht gezogen werden kann. (am) Originalpublikation:Bertolin et al. Salvage open partial horizontal laryngectomy after failed radiotherapy: A multicentric study Quelle: Laryngoscope 2020 Feb;130(2):431–436.
Mehr erfahren zu: "Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien" Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien Nach der Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, das bis 2024 das Programm koordinierte und redaktionell betreute, war nach einer Möglichkeit gesucht worden, die Arbeit an den […]
Mehr erfahren zu: "Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz" Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz Ein US-amerikanisches Forscher-Team hat ein injizierbares Hydrogel zur Therapie von Stimmbandverletzungen entwickelt. In vitro und im Tiermodell hat es sich in einer präklinischen Studie als vielversprechend gezeigt.
Mehr erfahren zu: "Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung" Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung Der Marburger Bund (MB) lehnt die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Arbeitszeitgesetzes entschieden ab. In einem Positionspapier weist er auf bestehende Möglichkeiten hin, schon jetzt flexible Modelle „in ausreichendem Maße“ […]