Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Unterschiedliche Auswirkungen bei kindlichem Asthma3. April 2019 Foto: © bubutu/Fotolia Die Aufnahme zweier Fettsäuren – Omega-3 und Omega-6 – über die Nahrung kann entgegengesetzte Auswirkungen auf den Schweregrad von Asthma bei Kindern haben. Auch könnten sie entgegengesetzte Rollen bei der Reaktion auf Feinstaub in Innenräumen spielen. Das geht aus einer kürzlich publizierten Studie hervor. In der neuen Arbeit berichten Dr. Emily P. Brigham und Koautoren, dass Kinder mit einer stärker Omega-3-haltigen Ernährung weniger schweres Asthma und in Reaktion auf höher belastete Raumluft weniger Symptome hatten. Umgekehrt wiesen Kinder mit einer stärker Omega-6-haltigen Ernährung schwereres Asthma und mehr Symptome als Reaktion auf stärker belastete Raumluft auf. „Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass Ernährung, insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, eine Rolle für die Lungengesundheit spielen kann“, unterstreicht Brigham, Assistenzprofessorin für Medizin an der Johns Hopkins University. Omega-3-Fettsäuren – zu finden vor allem in Fisch, Sojabohnen und bestimmten Nüssen und Samen – werden zum Teil deshalb als gesund angesehen, weil sie zum Abklingen von Entzündungen beitragen können. Omega-6-Fettsäuren, die hauptsächlich in pflanzlichen Ölen vorkommen, wirken sich in unterschiedlicher Weise auf die Gesundheit aus, fördern jedoch im Allgemeinen Entzündungen. „Viele Kinder in den USA, einschließlich derer in Baltimore City, wo wir unsere Studie durchgeführt haben, ernähren sich in einer Art und Weise, die stark von den nationalen Richtlinien abweicht. In der Regel bedeutet dies, dass sie geringe Mengen an Omega-3 und höhere Mengen Omega-6 zu sich nehmen“, berichtet Brigham und fügt hinzu, dass die Asthmarate unter den Kindern dort mehr als doppelt so hoch ist wie der nationale Durchschnitt.“ „Da Kinder mit Asthma bereits anfällig für Entzündungen und Atemwegssymptome sind, wollten wir herausfinden, ob diese Fettsäuren noch weiter zum Schweregrad und zu den Symptomen der Erkrankung in Reaktion auf die Luftverschmutzung in Innenräumen beitragen können, die in Innenstädten häufig erhöht ist.“ Die Studie umfasste 135 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren (Durchschnittsalter: 9,5 Jahre) mit Asthma. Sechsundneunzig Prozent der Kinder waren Afroamerikaner, und 47 Prozent waren Mädchen. Jeweils etwa ein Drittel der Kinder litt an leichtem, mittelschwerem und schwerem Asthma. Die Wissenschaftler beurteilten die Ernährung der Kinder, deren tägliche Asthmasymptome und Einnahme von Asthma-Medikamenten für eine Woche bei Einschluss in die Studie sowie erneut für eine Woche nach drei und sechs Monaten. Die Studienautoren führten zu den selben Zeitpunkten Messungen von zwei Arten von Feinstaub durch: PM2.5 und PM10. Beide sind als Auslöser von Asthma bekannt und führen bei Kindern mit Asthma zu vermehrten Symptomen. Die Studie ergab, dass eine stärker Omega-6-haltige Ernährung mit einem höheren prozentualen Anteil von Neutrophilen als Reaktion auf die Luftverschmutzung korrelierte. Als Einschränkungen der Aussagekraft der Studie nennn die Autoren die Tatsache, dass die Angaben zur Aufnahme der Fettsäuren von den Kindern selbst – mit Hilfe der Eltern – gemacht wurden; dabei kam ein Ernährungsfragebogen zum Einsatz, der speziell für Bewohner der Stadt Baltimore entwickelt wurde. Da es sich bei der Studie um eine beobachtende und nicht um eine randomisiert-kontrollierte Studie handelte, konnten die Forscher keine Ursache und Wirkung nachweisen oder andere Faktoren ausschließen, die möglicherweise zum Schweregrad des Asthmas beigetragen haben. Dennoch glauben die Forscher, dass ihre Studie die potenzielle Bedeutung der Ernährung in einer Bevölkerung mit hohen Asthma-Raten unterstreicht. „Wenn es einen kausalen Zusammenhang zwischen Ernährung und Asthma gibt, kann eine gesündere Ernährung Kinder mit Asthma, insbesondere in Innenstädten lebende Kinder aus Bevölkerungsminderheiten, vor einigen der schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung schützen“, sagt Brigham. „In besonders anfälligen Bevölkerungsgruppen stellen wir möglicherweise fest, dass eine bessere Ernährung und eine Reduktion der Luftverschmutzung zusammen den größten Einfluss auf die Asthma-Gesundheit haben.“
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