One Health-Strategien zur Vermeidung von Zoonosen bei der Wiederherstellung von Ökosystemen

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Renaturierungsprojekte haben das Ziel, Biotope wiederherzustellen und damit Artenvielfalt zu fördern. In einer jüngst erschienenen Publikation empfehlen Forscherinnen und Forscher, Renaturierungsprojekte auf Basis des One Health-Ansatzes durchzuführen.

Ziel ist es, die Natur zu stärken und gleichzeitig das Risiko von Zoonosen (durch von Tier auf Mensch übertragbare Infektionserreger) zu minimieren. Eine von der Universität Helsinki geleitete Studie bietet dazu praktische Leitlinien. Die Publikation unterstützt die weltweiten Bemühungen zur Rettung der biologischen Vielfalt.

In artenreichen Biotopen können sich Infektionserreger weniger effizient ausbreiten, da die verschiedenen Wirtstiere unterschiedlich empfänglich für Erreger sind. Das Ganze nennt man den „Verdünnungseffekt“ und dieser wird im Forstbereich, wo lange Zeit Monokulturen vorherrschten, schon länger diskutiert. In Bezug auf Wildtiere fehlen dagegen einheitliche Rahmenbedingungen und praktische Leitlinien. Erhobene Forschungsdaten werden zudem oft nicht übergreifend analysiert und über einen „One Health“ basierten Ansatz sektorübergreifend gebündelt.

„Es besteht ein großer Bedarf an einem adaptiven Prozess, der praktische Leitlinien dafür bietet, wie die Wiederherstellung von Ökosystemen so durchgeführt werden kann, dass die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen maximiert und gleichzeitig die Risiken von Zoonosen, die durch diese Wiederherstellungsmaßnahmen potenziell hervorgerufen werden, minimiert werden”, erklärt Frauke Ecke, Professorin an der Universität Helsinki.

Ein adaptiver Prozess auf der Grundlage von „One Health“

Die Forscherinnen und Forscher schlagen deshalb einen adaptiven Ansatz auf Basis von „One Health“ zur Wiederherstellung von Ökosystemen vor. Dieser verbindet den Schutz der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt und bietet eine Orientierung, wie eine Renaturierung sicher und nachhaltig umgesetzt werden kann.

 „Der Prozess basiert auf der Einbindung von Interessengruppen und gemeinsamer Gestaltung. Projekte zur Wiederherstellung von Ökosystemen müssen Ziele für die Umwelt (Artenvielfalt, Klima, Landnutzung), für Tiere (Struktur der Artengemeinschaft, Prävalenz von Krankheitserregern und Krankheiten, Vektoren und Reservoirhäufigkeit) sowie für Menschen (Krankheitsfälle, Exposition) entwickeln“, sagt Frauke Ecke.

Vom FLI sind auch das Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger (INNT) und das Institut für Internationale Tiergesundheit/One Health (IITG) an der Publikation beteiligt.