Orale Mukositis: Neuer Therapieansatz auf Basis von grünem Tee30. Januar 2025 Xyloglucan, ein Polymer aus Tamarindensamen, wurde mit Grüntee-Extrakt kombiniert und die Mischung anschließend sieben Tage lang bei 4 °C getrocknet. Der daraus resultierende Film bietet eine Haftung und Eigenschaften, die mit denen kommerzieller oraler Mukoadhäsionsfilme vergleichbar sind. Bild: Reproduziert von Hirose et al. mit Genehmigung der American Chemical Society. Eine schmerzhafte Entzündung der Mundschleimhaut tritt oft als Nebenwirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung auf. Eine Kombination aus Xyloglucan und Grüntee-Extrakt in einer dünnen adhesiven Folie könnte Abhilfe schaffen. Grüner Tee enthält Antioxidantien, etwa die polyphenolen Catechine, die bei der Krebstherapie entstehende freie Radikale neutralisieren können. Die entzündungshemmenden Eigenschaften des grünen Tees können auch eine schmerzhafte orale Mukositis lindern. Forschende der Tokyo University of Science (TUS), Japan, das Potenzial von Catechinen aus grünem Tee bei einem neuen Therapieansatz für orale Mucositis untersucht. „Unser Ziel war es, ein Präparat gegen orale Mukositis zu entwickeln, das die Patienten einfach und bequem anwenden können und das dazu beiträgt, die Beeinträchtigung der Lebensqualität und die durch die Krebsbehandlung verursachten Schwierigkeiten beim Essen zu verhindern“, erklärt Takehisa Hanawa, der die Studie leitete. 30 bis 40 Prozent der Krebspatienten leiden an einer oralen Mukositis als Nebenwirkung der Therapie. Für die Betroffenen bedeutet das Schmerzen und Probleme beim Essen und damit eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität. Hanawas Team hat als neuen Behandlungsansatz eine adhesive Folie entwickelt, die mit Catechinen aus grünem Tee angereichert ist und direkt auf den betroffenen Stellen im Mund haften kann. Diese Lösung sei bequemer, kostengünstiger und benutzerfreundlicher als mukoadhesive Tabletten, die oft nur begrenzt verwendbar seien, so die Einschätzung der Studienautoren. Die Filme wurden durch die Kombination von Xyloglucan (Xylo), einem wasserlöslichen Polymer, das aus Tamarindensamen gewonnen wird, mit Grüntee-Extrakt (TE) hergestellt. Dieser besteht zu mehr als 75 Prozent aus Catechinen, darunter mehr als 40 Porzent Epigallocatechingallat (EGCG). Xylo ist ein natürliches Geliermittel. Es wird üblicherweise als Verdickungsmittel für Lebensmittel verwendet. Es bildet eine Struktur, die dem Muzin-Netzwerk im Mund ähnelt und dem Film seine mukoadhäsiven Eigenschaften verleiht. Angesichts der leichten Verfügbarkeit, der Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff und der geringen Kosten von TE, das EGCG sowie verschiedene Catechine enthält, wurde es in dieser Studie ausgewählt. Hanawas Team untersuchte zum einen, wie Xylo und TE zusammen gelieren und zum anderen die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Gele und Filme. Die Forschenden entwickelten zwei Arten von Filmen, um sie zu vergleichen. Durch 24-stündiges Trocknen von Xylo/TE-Lösungen bei 4 °C stellten sie Hydrogele her. Außerdem entwickelte Xerogele. Letztere wurden sieben Tage lang getrocknet, was zu festeren, trockeneren Filmen führte. Allerdings ging das Hydrogel ging bei Hautoberflächentemperaturen (35-37 °C) in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand über, wurde schwach und brach schon bei geringem Druck. Im Gegensatz dazu wiesen die Xerogel-Filme bessere mukoadhäsive Eigenschaften auf: Sie hielten bis zu zehnmal mehr Kraft aus und zeigten ähnliche Eigenschaften wie kommerziell erhältliche orale mukoadhäsive Filme. Um die Haftkraft des Xerogels zu testen, simulierte das Forscherteam orale Bedingungen mit „Mukinscheiben“, die mit künstlichem Speichel beschichtet waren. Die Folie wurde mit einem Kolben auf die Scheibe gepresst, um die Kraft zu messen, die erforderlich ist, um sie abzulösen. Die Filme hafteten gut, die Ablösekräfte entsprachen denen von frei verkäuflichen Produkten oder übertrafen sie sogar. Die Forschenden analysierten auch die Freisetzung von EGCG durch Einweichen der Filme in Wasser und stellte fest, dass höhere Konzentrationen von Xylo die EGCG-Freisetzung im Laufe der Zeit erleichterten, was ihr Potenzial als mukoadhäsive Filme unterstreicht. „Xylo/TE-Xerogel-Filme zeigten eine hohe Festigkeit, hydrogelähnliche Eigenschaften aufgrund der schnellen Wasseraufnahme und Haftkräfte, die mit denen kommerzieller Filme vergleichbar sind“, betontHanawa. Sein Team konzentriert sich nun darauf, das Design des Films zu verbessern und seine Sicherheit und Wirksamkeit durch zellbasierte Experimente zu bewerten.
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