Orale Nitrat-Supplementierung verbessert kardiovaskuläre Risikomarker bei COPD-Patienten22. Dezember 2023 Saft aus Roter Beete. (Foto: © Pixel-Shot/stock.adobe.com) Eine zwölfwöchige Kur mit einer täglichen Nahrungsergänzung aus Rote-Bete-Saft senkt bei Patienten mit Chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) den Blutdruck und verhilft ihnen offenbar auch zu einer längeren Gehstrecke beim Sechs-Minuten-Gehtest. Die Autoren einer aktuellen Studie testeten eine Nahrungsergänzung aus Rote-Bete-Saftkonzentrat mit hohem Nitratgehalt im Vergleich zu einem Rote-Bete-Saft-Placebo, das genauso aussah und schmeckte, jedoch kein Nitrat enthielt. Durchgeführt wurde die Untersuchung unter der Leitung von Prof. Nicholas Hopkinson von Forschenden des Imperial College London (Großbritannien). Hopkinson erläutert: „Es gibt einige Hinweise darauf, dass Rote-Bete-Saft als Quelle für die Nitratergänzung von Sportlern zur Leistungssteigerung genutzt werden könnte, sowie einige Kurzzeitstudien, die sich mit dem Blutdruck befassen. Höhere Nitratwerte im Blut können die Verfügbarkeit von Stickoxid erhöhen, das wiederum zur Entspannung der Blutgefäße beiträgt. Es erhöht auch die Leistungsfähigkeit der Muskeln, was bedeutet, dass sie weniger Sauerstoff benötigen, um die gleiche Arbeit zu leisten.“ An der neuen Studie nahmen 81 Menschen mit COPD teil, die im Royal Brompton Hospital in London (Großbritannien) behandelt wurden und deren systolischer Blutdruck mehr als 130 mmHg betrug. Neben der Überwachung des Blutdrucks der Patienten testeten die Forscher zu Beginn und am Ende der Studie außerdem, welche Gehstrecke die Patienten in einem Zeitraum von sechs Minuten zurücklegen konnten. Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer zwölfmonatigen Kur mit nitratreichem Rote-Bete-Nahrungsergänzungsmittel (70 ml konzentrierter Rote-Bete-Saft mit 400 mg Nitrat einmal täglich) oder dem Placebo zugeteilt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei den Patienten, die das nitratreiche Nahrungsergänzungsmittel erhielten, im Vergleich zur Placebogruppe der systolische Blutdruck um durchschnittlich 4,5 mmHg sank. Bei der Einnahme des nitratreichen Rote-Bete-Saftes kam es außerdem zu einer durchschnittlichen Steigerung der Gehstrecke von rund 30 Metern in sechs Minuten. Hopkinson fasst zusammen: „Am Ende der Studie stellten wir fest, dass der Blutdruck der Menschen, die den nitratreichen Rote-Bete-Saft konsumierten, niedriger war und ihre Blutgefäße weniger versteiften. Der Konsum des Saftes führte auch zu einer längeren Entfernung, die Menschen mit COPD im Vergleich zu jenen aus der Placebogruppe zurücklegen konnten. Dies ist bisher eine der längsten Studien in diesem Bereich. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend, müssen aber in größeren, längerfristigen Studien bestätigt werden.“ Prof. Apostolos Bossios vom Karolinska Institutet und Karolinska University Hospital in Stockholm (Schweden) leitet die Airway Disease Assembly der European Respiratory Society, war an der Studie nicht beteiligt und kommentiert sie so: „COPD kann nicht geheilt werden, daher besteht ein dringender Bedarf, den Patienten dabei zu helfen, so gut wie möglich mit der Erkrankung zu leben und ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Die an dieser Studie teilnehmenden Patienten empfanden das Nahrungsergänzungsmittel mit Rote-Bete-Saft im Allgemeinen als akzeptabel und sahen Vorteile hinsichtlich ihres Blutdrucks und ihrer Mobilität. Dies deutet darauf hin, dass sie möglicherweise Verbesserungen im Alltag feststellen und ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle haben sollten. Wir müssen die Patienten jedoch länger untersuchen, um zu bestätigen, ob dies der Fall ist. Rote-Bete-Saft wird häufig konsumiert und in anderen Untersuchungen getestet, sodass er das Potenzial besitzt, eine sichere Behandlung für Menschen mit COPD darzustellen.“
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