Organspende in Zahlen: Die Bundesländer im Überblick

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Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat aktuelle Zahlen zur Organspende-Situation in den einzelnen Bundesländern veröffentlicht.

Am 26. September brachten acht Bundesländer einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, nach dem künftig alle volljährigen Menschen in Deutschland als Organspender gelten würden, sofern sie dem nicht ausdrücklich widersprochen haben.

In diesem Zusammenhang stehen die jüngst von der DSO veröffentlichten Zahlen. In Deutschland sind zuletzt etwas mehr Organe gespendet worden als in den Vorjahren. Von Januar bis August dieses Jahres waren es zusammen 2025 Organe. Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren insgesamt 1967, im Jahr 2024 dann 1909 Organe in Deutschland entnommen und später transplantiert worden. Nicht erfasst sind Lebendspenden.

Sachsen

In Sachsen warten rund 400 Menschen auf eine Organspende. Am 31. August standen genau 383 Patienten auf der Warteliste für ein Organ, wie aus der Statistik von Eurotransplant hervorgeht. Demnach warteten 269 Menschen auf eine Niere, 60 auf eine Leber, 36 auf ein Herz, 18 auf eine Bauchspeicheldrüse und 13 auf eine Lunge. Die Zahl der Transplantationen, die von Januar bis August 2025 durchgeführt wurden, war um ein Vielfaches niedriger. In Sachsen waren es 113 (2024: 106).

Die Zahl der Organspender blieb in Sachsen konstant: Mit 49 war Ende August das Niveau des Vorjahres erreicht. Ihnen wurden demnach 141 Organe entnommen und später bundesweit sowie im Ausland transplantiert. Das waren knapp 20 mehr als im gleichen Zeitraum 2024 (122).

Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Im Norden Deutschlands wurden zuletzt wieder mehr Organe gespendet. In Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein lag die Zahl von Januar bis August nach vorläufigen Daten insgesamt bei 391 gespendeten Organen. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es demnach 335 gespendete Organe, vor zwei Jahren noch 400. Alle vier Länder der Region Nord verzeichneten demnach einen Anstieg. Die Zahl der Organspender stieg von 102 auf 114, die Zahl der Transplantationen von 405 auf 496. Niedersachsen lag mit 201 gespendeten Organen an der Spitze, gefolgt von Hamburg mit 102, Schleswig-Holstein mit 62 und Bremen mit 26 gespendeten Organen. 

Trotz der Entwicklung warten noch immer viele Patienten auf ein Spenderorgan. In Niedersachsen stehen nach Daten der Stiftung Eurotransplant 717 Menschen auf der Warteliste, in Schleswig-Holstein 442, in Hamburg 164 und in Bremen 61. Fast alle Menschen auf der Warteliste warten dabei auf genau ein Organ. Die mit Abstand meisten Patienten hoffen auf eine Niere.

Baden-Württemberg

Im Südwesten warten derzeit noch fast 900 Menschen auf ein Spenderorgan (Stand 31. August). Die meisten – 689 Menschen – brauchen eine neue Niere. Etwas mehr als 100 Personen sind auf eine neue Leber und 53 auf ein neues Herz angewiesen. Auf eine neue Lunge warten 41 Patienten.

Die Zahl der Organspender im Südwesten betrug zum 31. August 96 Personen. Im Vorjahreszeitraum waren nur 83 Menschen bereit gewesen, ihre Organe zu spenden. Die Zahl der gespendeten Organe stieg leicht von 275 auf 278. Insgesamt seien im Südwesten zwischen Januar und August 294 Transplantationen vorgenommen worden – etwas mehr als im Vorjahreszeitraum (274).

Thüringen

In Thüringen warten 280 schwer kranke Menschen auf Spenderorgane. Nach einer Statistik der für die Zuteilung von Spenderorganen zuständigen Stiftung Eurotransplantat standen zum Stichtag 31. August allein 133 Menschen wegen einer dringend benötigten Spenderniere auf der Warteliste. 122 Kranke warteten auf eine Leber, 25 auf ein Herz. Einzelne Patienten benötigten mehrere Organe gleichzeitig.

Sehr viel geringer hingegen war in den ersten acht Monaten dieses Jahres die Zahl der gespendeten Organe – trotz eines Anstiegs im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Die DSO zählte in Thüringen in diesem Zeitraum 81 Organe, die nach dem Tod der Spender entnommen wurden – nach 72 Spenderorganen im vergangenen Jahr und 41 im Jahr 2023. Als Organspender waren im Freistaat zum Stichtag 25 Menschen registriert. Rückläufig war in Thüringen von Januar bis Ende August die Zahl der Organtransplantationen (61). Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 67 nach 72 im Jahr 2023.

Saarland

Im Saarland sind zuletzt wieder etwas mehr Organe gespendet worden als in den Vorjahren. Von Januar bis August dieses Jahres waren es 34. Im Vergleichszeitraum 2023 waren 54 Organe, die im Saarland entnommen und später transplantiert worden. 2024 waren es nur 21 Organe gewesen.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz wurden zuletzt wieder etwas mehr Organe gespendet. Von Januar bis August dieses Jahres waren es 78 hervorgeht. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es demnach 74 Organe, vor zwei Jahren 70.

Mecklenburg-Vorpommern/Berlin/Brandenburg

Die Zahl der gespendeten Organe ist im Nordosten Deutschlands zurückgegangen. Lag die Zahl der Spenden in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor zwei Jahren noch bei 210, waren es in diesem Jahr nur 135 mitteilte. Allein in Berlin hat sich die Zahl der gespendeten Organe in dem Zeitraum fast halbiert.

Auch die Zahl der durchgeführten Organtransplantationen ist etwas rückläufig in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern: Ende August waren es insgesamt 156 in diesem Jahr. In Brandenburg wurden in den vergangenen drei Jahren gar keine Transplantationen durchgeführt.

Etwa 1000 Patienten warten Stand August in der gesamten Region auf ein Spenderorgan, die DSO berief sich hierbei auf Daten von der Stiftung Eurotransplant. Die meisten von ihnen brauchen eine Spenderniere.

Bayern

Die Zahl der Organspenden in Bayern stagniert – nach einem deutlichen Plus 2024 ist sie nun eher wieder leicht rückläufig. Von Januar bis August dieses Jahres wurden im Freistaat 306 Organe gespendet. Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren 254 und 2024 dann 320 Organe in Bayern entnommen und später bundesweit oder im Ausland transplantiert worden.

Die Zahl der in Bayern transplantierten Organe lag zuletzt weiter etwas höher als die Zahl der hier gespendeten Organe: In den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Übertragungen auf 365, in den Vorjahreszeiträumen 2023 und 2024 waren es 320 beziehungsweise 345 gewesen.

Hessen

In Hessen sind zuletzt weniger Organe gespendet worden als in den Vorjahren. Von Januar bis August dieses Jahres waren es 111 Organe. Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren 135, 2024 dann 186 Organe in Hessen entnommen und später transplantiert worden.