Oropharyngeale Plattenepithelkarzinome: Terminierung der postoperativen Radiotherapie

Foto:©Mandic Jovan/Adobe Stock

Die optimale Terminierung für eine postoperative Radiotherapie (PORT) gilt in Bezug auf oropharyngeale Plattenepithelkarzinome bislang als nicht ausreichend erforscht.

US-amerikanische Forscher wollen mit ihrer Arbeit nun Zielvorgaben festlegen und ergründen, ob Verzögerungen zwischen Chirurgie und Radiotherapie, Unterbrechungen der Radiotherapie, weitere Erkrankungen und Patientenfaktoren mit der Möglichkeit eines Rezidivs oder mit einer Abnahme der Überlebenschancen bei HPV-Involvierung assoziiert sind.

Bei der in „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“ veröffentlichten Arbeit handelt es sich um ein retrospektives Review, das anhand von Patientendaten eines einzelnen akademischen Lehrkrankenhauses erstellt wurde; insgesamt 240 Patienten mit HPV-positivem Platten­epithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich, die zwischen 2000 und 2016 an der Klinik behandelt wurden, erschienen als für die Studie geeignet.

Die Autoren dokumentierten die Merkmale der Patienten sowie der Tumore gemäß Vorgaben des American Joint Committee on Cancer (8. Ausgabe), eventuelle Verzögerungen des Beginns der Strahlentherapie sowie Unterbrechung derselben. Das allgemeine Überleben (overall survival, OS) sowie das rezidivfreie Überleben (recurrence-free survival, RFS) wurden analysiert.

Weder RFS noch OS wurden durch Verzögerungen des Behandlungsbeginns, die mehr als 6 Wochen einnahmen, oder durch Verzögerungen der Behandlungsintervalle von mehr als 100 Tagen (Chirurgie bis Abschluss der Strahlentherapie) signifikant beeinträchtigt.
Unterbrechungen, die während der PORT stattfanden, führten zu einem Nachteil beim OS (Risikoquotient [HR] 2,4; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,2–4,8). Krebserkrankungen, die sich im fortgeschrittenen Stadium befanden, waren signifikant mit einem reduzierten RFS und OS assoziiert.

Eine Subgruppenanalyse der Stadien I gegenüber II/III ergab, dass eine Verzögerung von mehr als 6 Wochen bis PORT sowie Behandlungsintervalle von mehr als 100 Tagen nicht signifikant mit einer Abnahme von RFS oder OS assoziiert sind, und zwar unabhängig vom Tumorstadium. Unterbrechungen der PORT reduzierten signifikant das RFS (HR 3,6; 95 %-KI 1,2–10,8) sowie das OS (HR 3,2; 95 %-KI, 1,2–9,0) in der Subgruppe mit Tumorstadium II/III.

Wie die Autoren in ihrem Fazit schreiben, wurden Rezidive oder Überlebensrate nicht durch Verzögerung des Beginns der Radiotherapie oder verlängerte Behandlung beeinflusst. Eine lokoregional fortgeschrittene Erkrankung korrelierte mit schlechteren Behandlungsergebnissen. Pausen während der PORT könnten das Auftreten von Rezidiven und das Überleben beeinflussen, allerdings werden größere Studien benötig, um das zu bestätigen.

(am)