OSA und Autofahren: Wie beeinflusst die Therapie das Risiko für Unfälle?

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Eine aktuelle Analyse US-amerikanischer Forschender zeigt, dass bei Menschen mit Obstruktiver Schlafapnoe (OSA) eine chirurgische Therapie das Unfallrisiko verringern kann, verglichen mit einer CPAP-Therapie oder einer Nichtbehandlung.

Die Forschenden analysierten die Daten von 2.832.437 OSA-Patienten. Es zeigte sich, dass 3,4 Prozent der operativ therapierten Patienten zu irgendeinem Zeitpunkt nach ihrer Diagnose in einen Autounfall verwickelt waren. Zu den operativen Eingriffen gehörten Uvulopalatopharyngoplastik und Stimulation des Hypoglossusnervs. Im Vergleich dazu traf dies auf 6,1 Prozent der Patienten, die ein CPAP-Gerät verwendeten und 4,7 Prozent der Patienten zu, die keine Behandlung erhielten.

Bei den unbehandelten Patienten war die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls um 21 Prozent höher als in der chirurgischen Gruppe. Die chirurgische Gruppe hatte ein um 45 Prozent geringeres Unfallrisiko im Vergleich zur CPAP-Gruppe. OSA-Patienten, die einen Unfall verwickelt waren, wiesen danach mit größerer Wahrscheinlichkeit Komorbiditäten wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzversagen auf.

Das Unfallrisiko für Patienten mit einer CAP-Therapie war signifikant höher als für unbehandelte Patienten. Letztere haben nach Ansicht der Studienautoren wahrscheinlich mildere Symptome und keinen Therapiebedarf, aber eben auch ein geringeres Unfallrisiko. Im Gegensatz dazu umfasse die CAP-Gruppe mit höherer Wahrscheinlichkeit Patienten mit schwerwiegenderen Symptomen. Zudem lasse die Therapieadhärenz zur CAP-Behandlung oft zu wünschen übrig. Die Erkrankung werde so nicht adäquat behandelt, was sich wiederum Autounfälle wahrscheinlicher mache, schreiben die Autoren in ihrer Arbeit. Die Tatsache, dass die Patienten der CAP-Gruppe eine höhere Krankheitslast durch Komorbiditäten hatten, stützte diese These.

Allerdings weisen die Autoren auch auf die Diskrepanz ihrer Ergebnisse mit Blick auf frühere Studien hin, was daran liegen können, dass es sich bei ihrer Arbeit um eine retrospektive Studie handelt.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die tiefgreifenden Auswirkungen, die eine unzureichend behandelte obstruktive Schlafapnoe auf die individuelle Gesundheit und die öffentliche Sicherheit haben können“, betonte der korrespondierende Autor Elliott M. Sina, BA, Medizinstudent am Sidney Kimmel Medical College der Thomas Jefferson University, Philadelphia (USA). Damit stützten die Studienergebnisse die wachsende Zahl von Belegen, die für eine operative OSA-Therapie – beispielsweise die Stimulation des Hypoglossusnervs – für ausgewählte Patienten sprechen, so Sina weiter. (ja)