Osteopathen warnen vor Risiken für Patienten durch unqualifzierte Ausbildungen

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Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) warnt vor „Schmalspuranbietern“ bei der Osteopathie-Ausbildung.

Derzeit behandeln nach Angaben des VOD über 10.000 auf international anerkanntem Niveau ausgebildete Osteopathinnen und Osteopathen in Deutschland. Doch derzeit laufe die Osteopathie Gefahr, Opfer des eigenen Erfolges zu werden, da immer mehr Schmalspur-Anbieter mit auf den bislang nicht ausreichend regulierten Ausbildungsmarkt für angehende Osteopathen dränge. Sie köderten Auszubildende und Osteopathie-Schüler mit Kurzzeit-Angeboten, „die nicht den Standards einer vernünftigen Osteopathie-Ausbildung entsprechen”.

Das alles sei aber nur möglich, weil der Gesetzgeber es bis heute versäumt habe, Osteopathie berufsgesetzlich zu regeln, moniert der Verband. Somit gebe es bislang keine Registrierungspflicht oder Kammer. Diese Aufgabe nehme der VOD bisher auf freiwilliger Basis wahr. Man fühle sich dem Patientenschutz verpflichtet und wolle die Qualität der osteopathischen Behandlung hochhalten. Daher befänden sich auf der VOD-Therapeutenliste nur vollumfänglich ausgebildete Osteopathinnen und Osteopathen, die eine mindestens vier- bis fünfjährige Ausbildung durchlaufen und mit einer klinischen Prüfung abgeschlossen hätten und sich regelmäßig fortbildeten.

„Aufgrund des bislang fehlenden Berufsgesetzes sind Ausbildung oder Studium aktuell nur an privaten Instituten oder Hochschulen möglich, was bedeutet, dass ein Schulgeld oder Semesterbeitrag erhoben wird. Für Interessierte wird es da schnell unübersichtlich – und riskant!”, erläutert der VOD. Im Wettbewerb um zahlende Schüler und Studenten würden zunehmend unseriöse Angebote auf den Markt drängen.

Dem Verband zufolgebeträgt eine seriöse osteopathische Ausbildung/Studium, der ein vollständiges Curriculum zugrunde liegt, mindestens vier bis fünf Jahre, welches mit eine klinischen Abschlussprüfung abschließe. Auch die Qualität der Dozenten sei bei einem interdisziplinären Dozententeam durch eine Mindestquote qualifizierter Osteopathen geregelt.

Unseriöse Osteopathie-Ausbildungen werben laut VOD oft mit einer verkürzten Ausbildungsdauer. Viele Anbiete gründeten zudem eigene Berufsverbände – oft als reine Briefkastenfirmen – die sich weder für die politischen Interessen ihrer Mitglieder noch die Qualitätsstandards der Ausbildung und Qualifikation der Osteopathen einzusetzten. (hr)