Osteoporose: Gestörter Schlaf kann zu nachteiligen Veränderungen bei der Knochenbildung führen

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Eine Studie der University of Colorado, USA, hat festgestellt, dass es als Reaktion auf die Störung des Schlafs und des Tagesrhythmus sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu erheblichen nachteiligen Veränderungen beim Knochenumsatz kommen kann.

„Osteoporose kann aus vielen Gründen auftreten, wie z. B. hormonelle Veränderungen, Alterung und Lebensstilfaktoren“, kommentiert Christine Swanson, Professorin in der Abteilung für Endokrinologie, Stoffwechsel und Diabetes an der University of Colorado. „Daher ist es wichtig, nach neuen Risikofaktoren zu suchen und zu berücksichtigen, was sich sonst noch im Laufe des Lebens verändert, so wie es auch die Knochen tun – Schlaf ist einer davon“, fügt sie hinzu.

Gene, die unsere innere Uhr steuern, sind in allen unseren Knochenzellen vorhanden, so Swanson. „Wenn diese Zellen Knochen resorbieren und bilden, geben sie bestimmte Substanzen ins Blut ab, anhand derer wir abschätzen können, wie viel Knochenumsatz zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet“, sagt sie weiter. Diese Marker der Knochenresorption und -bildung folgen einem täglichen Rhythmus. Die Amplitude dieses Rhythmus ist bei den Markern für den Knochenabbau größer als bei den Markern für die Knochenbildung, so die Wissenschaftlerin. „Diese Rhythmik ist wahrscheinlich wichtig für den normalen Knochenstoffwechsel und deutet darauf hin, dass Schlaf und zirkadiane Störungen die Knochengesundheit direkt beeinflussen könnten“, erläutert sie weiter.

Zusammenhang zwischen Schlaf und Knochengesundheit

Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, untersuchten Swanson und Kollegen, wie Marker des Knochenumsatzes auf kumulative Schlafeinschränkungen und Störungen des Tagesrhythmus reagierten. Dafür lebten die Teilnehmer in einer vollständig kontrollierten stationären Umgebung. Sie wussten nicht, wie spät es war, und sie wurden auf einen 28-Stunden-Zeitplan anstatt auf einen 24-Stunden-Tag eingestellt. „Diese Störung des zirkadianen Systems soll die Belastungen simulieren, die bei der Arbeit in rotierenden Nachtschichten auftreten, und entspricht in etwa dem täglichen Flug durch vier westliche Zeitzonen über drei Wochen“, erklärt sie. „Das Protokoll führte auch dazu, dass die Teilnehmer weniger Schlaf bekamen.“

Das Forschungsteam maß die Knochenumsatzmarker zu Beginn und am Ende dieser Intervention und stellte fest, dass es als Reaktion auf die Störung des Schlafs und des Tagesrhythmus sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu erheblichen nachteiligen Veränderungen beim Knochenumsatz kam. Zu den nachteiligen Veränderungen gehörten Rückgänge bei den Markern für die Knochenbildung, die bei jüngeren Personen beiderlei Geschlechts im Vergleich zu den älteren Personen deutlich stärker ausgeprägt waren.

Darüber hinaus zeigten junge Frauen einen signifikanten Anstieg der Knochenresorptionsmarker. Wenn eine Person weniger Knochen bildet, während sie die gleiche Menge – oder sogar mehr – resorbiert, könnte dies mit der Zeit zu Knochenverlust, Osteoporose und einem erhöhten Frakturrisiko führen, so Swanson. „Auch das Geschlecht und das Alter können eine wichtige Rolle spielen, wobei jüngere Frauen möglicherweise am anfälligsten für die schädlichen Auswirkungen von schlechtem Schlaf auf die Knochengesundheit sind“, betont sie. Die Forschung in diesem Bereich sei noch nicht abgeschlossen, betont sie.