Otitis media mit AAV und Cochlea-Implantation

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Die Autoren einer aktuellen Studie untersuchten die Wirksamkeit eines Cochlea-Implantates (CI) bei Patienten mit Hörverlust durch Otitis media mit AAV. Ergebnis: Die CI erwies sich häufig als wirkungslos.

Über die mit Anti-Neutrophilen zytoplasmatischen Autoantikörpern (ANCA)-assoziierten Vaskulitiden (AAV) ohne systemische Symptome, aber bei Vorliegen von initialen Symptomen mit Bezug zum Ohr/Hören (Hörverlust, Otalgie, Schwindelanfälle) hatten die Autoren einer aktuellen Studie bereits zuvor berichtet.

Um die Wirksamkeit von CI bei Patienten (n = 4) mit schwerwiegendem Hörverlust durch Mittelohrentzündung mit AAV zu ergründen, wurden nun die Fähigkeiten zum Sprachverständnis untersucht; die Patienten wiesen eine schwere bilaterale oder komplette Taubheit aufgrund von Otitis media mit AAV auf und erhielten ein CI.

Bei 3 von 4 Patienten erwies sich das Sprachverstehen als mangelhaft. Die Patienten mit schlechten Ergebnissen wiesen zwei Merkmale auf: Eine besonders kurze Zeitspanne vom ersten Auftreten der auf das Gehör bezogenen Symp­tomatiken bis zum völligen Hörverlust sowie eine im MRT eindeutig erkennbare Verstärkung der Hörschnecke.

Die schlechten Resultate der Patienten stehen möglicherweise mit starken intracoch­learen Blutungen und/oder Zerfall der Cochlea-Strukturen in Zusammenhang. Die präoperative Evaluierung des Verlaufs des Hörverlustes sowie die genannten MRT-Befunde können für die Prognose des Outcomes nach CI von besonderer Wichtigkeit sein. (am)