Pädiatrische Versorgung mit CI: Darauf achten, das Restgehör zu erhalten

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Die Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI) bei Patienten mit akustisch nutzbarem tief-frequentem Restgehör wird mittels einer etablierten, hörerhaltenden Operationstechnik bei möglichst geringer Traumatisierung der Strukturen des Innenohrs durchgeführt.

Aufgrund der steigenden Anzahl von CI bei Kindern gewinnt der Resthör­erhalt gerade bei diesem Patientenkollektiv zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen einer aktuellen Studie wurden der kurzfristige sowie der mittelfristige Hörerhalt bei pädi­atrischen Patienten im Alter zwischen 5 und 12 Jahren untersucht.

Bei 9 Kindern wurden nach hörerhaltender CI-Versorgung die tonaudiometrischen Ruhehörschwellen evaluiert. Retrospektiv wurden das präoperative Hörvermögen und der kurzfristige Hörerhalt (bis zu 3 Monate nach der Implantation) anhand des PTAlow (Mittelwert: 125, 250 und 500 Hz) verglichen.

Bei einer Subgruppe von 5 Kindern wurde zusätzlich der mittelfristige Hörerhalt (7,5 bis 16 Monate nach der Implantation) analysiert. Der Mittelwert des prozentualen Hörerhalts (HL %) sowie der des Hörverlusts aufgrund von Elektrodeninsertion (HL) diente als Messgröße.

Die Mittelwerte des präoperativen PTAlow betrugen insgesamt 29,8 dB, die des postoperativ kurzfristigen PTAlow beliefen sich auf 42,6 dB. Es zeigte sich ein Mittelwert des HL % von 73,6  % (HL von 9,4 dB). In der Subgruppe lag der Mittelwert des PTAlow postoperativ mittelfristig bei 46,0 dB, der HL % bei 80,7  % mit einem HL von 6,6 dB.

Die Ergebnisse bei Kindern entsprechen, so das Fazit der Autoren, den Ergebnissen von Untersuchungen zu hörerhaltenden Operationen bei erwachsenen Patienten. Die Autoren empfehlen im Fazit ihrer Studie, für eine pädiatrische Versorgung mit elektrisch-akustischer Stimulation (EAS) unter akustischer Nutzung des Tiefton-Restgehörs zu sorgen, da bei präoperativ noch vorhandenem Restgehör auch nach Implantation ein guter Resthörerhalt bei Kindern erreicht werden könne. (am)