Palliativversorgung von Gehörlosen verbessern8. März 2022 Die Webseite www.deafpal.org will über die Möglichkeiten palliativer Versorgung informieren. Bild: Hochschule Landshut Die neue Website www.deafpal.org informiert Bevölkerung über Forschungsprojekt „DeafPal“ und über die Möglichkeiten der palliativen Versorgung – vor allem von gehörlosen Menschen „Für alle Menschen ist es wichtig, dass sie in schwierigen Lebensphasen versorgt werden – und zwar gut versorgt werden.“ Mit diesen Worten beschreibt Wolfgang Sandtner, Sektionsleiter der Abteilung Palliative Care im Klinikum Landshut, die Motivation hinter seiner Arbeit. Auf der Palliativstation stehen seine Patientinnen und Patienten im Fokus: Es geht darum, Schmerzen zu lindern und trotz schwerer Krankheit eine bestmögliche Lebensqualität herzustellen. Dabei kann es jedoch vorkommen, dass das medizinische Fachpersonal an seine Grenzen stößt. Diese Erfahrung machte Sandtner bei seinem ersten Kontakt mit gehörlosen Patient*innen. Da das Fachpersonal die deutsche Gebärdensprache nicht beherrscht, ist die Kommunikation problematisch, was wiederum eine gute Versorgung erschwert.Möglichst viele Menschen informierenAus Sandtners Erfahrungen entstand die Idee zum Forschungsprojekt „DeafPal“. Das Projekt hat zum Ziel, die Kommunikationssituation für gehörlose Patient*innen auf Palliativstationen zu verbessern. Nun tritt das Projekt mit seiner Website www.deafpal.org an die Öffentlichkeit. Es ist wichtig, dass Informationen über palliative Versorgung eine möglichst große Masse erreichen. Denn bis dato gibt es noch zu wenig Aufklärung über die Möglichkeiten der Versorgung für schwerkranke Menschen. Deshalb enthält die Website einen Blog, zu dem sich Interessierte anmelden können. Er informiert regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Projekt.Mehr Fokus auf gehörlose Patientinnen und Patienten legen„DeafPal“ ist mit einem interdisziplinär aufgestellten Team an den Start gegangen: Die Forschungsleitung liegt bei der Hochschule Landshut, wo auch der Studiengang Gebärdensprachdolmetschen angesiedelt ist. Prof. Uta Benner und ihr Team haben dafür eine partizipative Studie konzipiert. Das heißt: Die Gehörlosengemeinschaft wird aktiv in die Forschung eingebunden, damit die Bedürfnisse der Zielgruppe möglichst gut erkannt und umgesetzt werden können.Neben einem Projektbeirat, bestehend aus gehörlosen Vertreterinnen und Vertretern der Community, hat das Projekt zwei weitere starke Partner an der Seite. So spielt der Gehörlosenverband München und Umland e.V. (GMU) eine wichtige Rolle: „Gesundheit liegt mir sehr am Herzen. Dadurch, dass ich gehörlos bin, kann ich als Schnittstelle zur Inklusion fungieren“, erklärt Cornelia von Pappenheim, Geschäftsführerin des GMU. Ebenso beteiligt ist die Palliativstation des Krankenhauses Landshut Achdorf (Lakumed). Dort werden beispielsweise wichtige Forschungsdaten erhoben, auf deren Grundlage Konzepte zur Verbesserung der Versorgung entwickelt werden.„Ich denke, Palliativmedizin ist ein Thema, das für alle wichtig ist“, betont Benner und spricht damit einen wichtigen Punkt an. Denn früher oder später kämen wir alle mit schwierigen Lebensphasen in Berührung – egal, ob wir selbst oder eine nahestehende Person betroffen sind. Dann sei es wichtig, informiert zu sein.
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