Paracelsus-Elena-Klinik eröffnet neurogeriatrische Abteilung4. Juli 2024 Das Team der neurogeriatrischen Abteilung an der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel. (Foto: Paracelsus Kliniken) Mit zunehmendem Alter treten neurologische Bewegungsstörungen vermehrt auf. Das führt zu einer erheblichen Einschränkung der Alltagskompetenz und erfordert einen komplexen multidisziplinären Behandlungsansatz. Für diese Patienten hat die Paracelsus-Elena-Klinik nun eine neurogeriatrische Abteilung eröffnet. Insbesondere geriatrische Patienten mit Mehrfacherkrankungen, bei denen eine Erkrankung wie Morbus Parkinson mit komplexer Medikation oder mit einer Pumpenversorgung im Vordergrund steht und die aufgrund dieser Komplexität weder bei einem niedergelassenen Neurologen noch in einer allgemeinen geriatrischen Abteilung adäquat versorgt werden können, sollen in der neuen Abteilung behandelt werden. „Die Etablierung der Neurogeriatrie ergänzt das vorhandene medizinische Portfolio der Elena-Klinik um die spezialisierte Versorgung älterer Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen können von einer genau auf sie abgestimmten Betreuung profitieren, die ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigt und das Angebot einer geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung um die Expertise für Parkinson-Erkrankungen und anderen Bewegungsstörungen ergänzt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesem Alleinstellungsmerkmal unserer neurologischen Geriatrie die medizinische Versorgung in Nordhessen optimal ergänzen“, erklärt Jana Köhler, Klinikgeschäftsführerin der Paracelsus-Elena-Klinik. Geleitet wird die Neurogeriatrie von Oberärztin Dr. Katarina Kopp. Sie ist Neurologin und Geriaterin sowie Medizinerin für Rehabilitationswesen und Sozialmedizin. Zu ihrem multidisziplinären Team gehören speziell geriatrisch geschultes Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und der Sozialdienst. „Das Besondere an unserer neurogeriatrischen Abteilung ist die Komplexität der Krankheitsbilder unserer Patienten. Aufgrund diverser Begleiterkrankungen und der komplexen Parkinsonmedikation ist die Behandlung des Parkinsons erschwert. Auf diese neurologisch anspruchsvollen Geriatriepatienten sind wir mit unserem multiprofessionellen Team spezialisiert“, erklärt Kopp. ElenaGERI – ein multimodales Therapieprogramm für neurogeriatrische Patienten Um strukturiert und umfassend das Ausmaß von Selbstständigkeit oder Hilfsbedürftigkeit erfassen zu können, nutzt das Team der neuen Abteilung verschiedene Testverfahren (Geriatrische Assessment-Tests). Darauf aufbauend erfolgen individuell zusammengestellte Behandlungskonzepte durch Physio- und Ergotherapie, physikalische Therapie, Schlucktherapie, Logopädie und Neuropsychologie. Eine aktivierende therapeutische Pflege, die fachärztliche Behandlung durch Neurologen, Geriater und Mediziner für Rehabilitationswesen sowie eine umfassende sozialmedizinsche Beratung gehören ebenso zum Therapiekonzept wie wöchentliche Teambesprechungen zur Planung des weiteren Behandlungsverlaufs. Diese multidisziplinäre Komplexbehandlung dauert in der Regel 16 Tage. Innerhalb der Verweildauer umfasst das Therapiekonzept mindestens 21 angeleitete therapeutische Einheiten. „Unser Ziel ist es natürlich, die Gesundheit unserer Patienten und deren Autonomie im Alltag so lange wie möglich zu erhalten oder in Teilen wiederzuerlangen und – wann immer möglich – in das vertraute häusliche Umfeld zu entlassen. Aber auch für schwer betroffene Patienten erarbeiten wir realistische Ziele, die sie in ihrer Teilselbstständigkeit fördern und deren Umsetzung ihnen ein gutes Gefühl gibt“, weiß Kopp um die Bedeutung der neu eröffneten Station und ihrer Arbeit.
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