Perioperative Tranexamsäure reduziert Blutungen bei der bipolaren TURP

Transurethrale Resektion der Prostata. Schemazeichnung: pikovit – stock.adobe.com

Belgische Urologen haben die Wirkung des Antifibrinolytikums Tranexamsäure (TXA) auf den perioperativen Blutverlust bei der bipolaren transurethralen Resektion der Prostata (B-TURP) in einer doppelblinden, randomisierten, kontrollierten Studie untersucht. Sie fanden nur Vorteile der Medikation.

Die perioperative TXA-Gabe bei der B-TURP soll Blutungen und blutungsbedingte Komplikationen verhindern, die zu einer längeren postoperativen Spülung und Katheterisierung und zu einem ausgedehnteren Krankenhausaufenthalt führen können. Das Ziel der Studie bestand darin, die Wirkung von hochdosierter TXA auf den perioperativen Blutverlust bei Patienten zu bewerten, die sich wegen einer benignen Prostatahyperplasie bei Prostatagrößen von 30 bis 80 g einer B-TURP unterzogen.

Von 80 zwischen März 2020 und Januar 2023 untersuchten Patienten nahmen Wies Vanderbruggen und Kollegen von der Universitätsklinik Antwerpen 65 Patienten in ihre Studie auf und verteilten sie per Zufall auf zwei Gruppen: Die TXA-Gruppe (31 Patienten) erhielt 30 Minuten vor der Therapieeinleitung eine intravenöse TXA-Dosis von 10 mg/kg, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 5 mg/kg/h über zwölf Stunden. Die Placebogruppe (34 Patienten) bekam die gleiche Menge Kochsalzlösung als Infusion verabreicht. Die Studienautoren bestimmten folgende Parameter: Patientenalter und -gewicht, präoperative Prostatagröße, Verwendung von Antikoagulanzien und 5-Alpha-Reduktase-Inhibitoren, Vorliegen einer präoperativen Harnwegsinfektion, Score nach American Society of Anaesthesiologists, Unterschiede in den Hämoglobin- und Hämatokritwerten vor und 24 Stunden nach der Operation, Operationszeit, Gewicht des resezierten Adenoms, Dauer der postoperativen Spülung, Gesamtmenge der postoperativen Spülflüssigkeit, Verweilzeit des Katheters, Dauer des Krankenhausaufenthalts, Bluttransfusionsrate und vierwöchige Komplikationsrate.

Die Ausgangsmerkmale in beiden Gruppen waren nach Angaben der Autoren vergleichbar. Der postoperative Hämoglobinabfall in der TXA-Gruppe betrug im Vergleich zur Placebogruppe 1 vs. 1,6 mg/dl (p=0,04). Darüber hinaus sprachen die Menge der postoperativen Spülflüssigkeit (10,7 vs. 18,5 l), die Spülzeit (24,3 vs. 37,9 h), die Katheterisierungszeit (40,8 vs. 53,7 h) und die Dauer des Krankenhausaufenthaltes (46,9 vs. 59,2 h) statistisch signifikant für die Verwendung von TXA. Die Urologen brauchten keine Bluttransfusionen durchzuführen, und die Komplikationsrate nach vier Wochen war in beiden Gruppen ähnlich.

„Perioperative hochdosierte TXA scheint bei der Reduzierung des Hämoglobinverlusts, der postoperativen Spülung, der Katheterisierungszeit und des Krankenhausaufenthalts bei B-TURP für Prostatagrößen zwischen 30 und 80 g von Vorteil zu sein, ohne dass das Risiko TXA-bedingter thromboembolischer Ereignisse steigt“, schließen Vanderbruggen und Kollegen.

(ms)