Persistierender Schwindel und Benommenheit17. Dezember 2019 Foto: ©Chinnapong/Adobe Stock Ägyptische Otolaryngologen haben die Effektivität der vestibulären Rehabilitationstherapie (VRT) bei persistierendem Schwindel untersucht. Ihr Fazit: Die VRT mindert die Symptomlast und steigert die Lebensqualität der Patienten. Der andauernd empfundene haltungsbedingte Schwindel (Persistent Perceptual and Postural dizziness, PPPD) repräsentiert eine wichtige Kategorie im vielfältigen Krankheitsbild Schwindel/Benommenheit. Der englische Begriff zielt darauf ab, die Vorstellungen zum „subjektiven chronischen Schwindel“ mit den Vorstellungen des „phobischen Attackenschwindels“ abzugleichen. Medikamentöse Behandlungsoptionen und Psychotherapie bilden eine zweckmäßige Symptomkontrolle, doch können diese Strategien zum Management des PPPD auch unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen und/oder nur von kurzer Wirkdauer sein. Die vestibuläre Rehabilitationstherapie (VRT) stellt ein selbst durchzuführendes Gewöhnungsprogramm dar, das den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst werden kann und hinreichende Symptombesserungen ohne Nebenwirkungen liefert. Die vorliegende Studie ägyptischer Otolaryngologen zielt auf die Effektivität der VRT bei Patienten mit PPPD ab. Dazu wurden Teilnehmer, die mit PPPD diagnostiziert waren und bei denen organische Ursachen für den persistierenden Schwindel ausgeschlossen werden konnten, in zwei Studiengruppen aufgeteilt: Gruppe I wurde mittels VRT behandelt, Gruppe II mittels VRT plus Placebo. Der auch im deutschen Sprachraum Anwendung findende und von Patienten auszufüllende Fragebogen „Dizziness Handicap Inventory“ (DHI) wurde eingesetzt, um die Ergebnisse der VRT evaluieren zu können. Nach VRT kam es in beiden Studiengruppen zu einem signifikanten Rückgang bei den funktionellen, physikalischen und allgemeinen Werten im DHI. Der Zusatz des Placebos führte zu keinen supplementären Resultaten. Die Patienten, die keinen Nutzen aus der VRT ziehen konnten, wiesen eine deutlich längere Dauer des PPPD auf; außerdem hatten diese Patienten komplexe erschwerende Faktoren und kamen im DHI auf sehr viel höhere Werte als die Patienten, die nachweislich von der VRT profitierten. Fazit: Eine angepasste VRT reduziert adäquat die Symtomlast bei PPPD und verbessert die Lebensqualität der Patienten. (am)
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