Pharyngokutane Fistel

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Die pharyngokutane Fistel ist die am häufigsten auftretende Komplikation nach einer kompletten Entfernung des Kehlkopfs. Ein retrospektive Review hat das Auftreten von pharyngokutanen Fisteln untersucht.

Chirurgen haben in den letzten Jahren verschiedene rekonstruktive Techniken entwickelt, die dazu beitragen sollen, die Inzidenzrate solcher auch als Speichelfisteln bekannten Operationsfolgen niedrig zu halten und um das funktionelle Endergebnis nach Salvage-Laryngektomie oder Laryngopharyngektomie zu optimieren. Die Inzidenzrate für pharyngokutane Fisteln nach Salvage-Laryngektomie wird in der Literatur mit 3–65 % angegeben.

In einem multizentrischen (33 Institutionen) retrospektiven Review mit 486 Patienten, die sich aufgrund eines Plattenepithelkarzinoms an Kehlkopf oder Hypopharynx nach einer primären Chemoradiotherapie einer Salvage-Chirurgie unterziehen mussten, wurden die allgemeine Rate auftretender Fisteln, die Rate der operationsbedürftigen Fisteln sowie die Sprach- und Schluckfunktion 12 Monate nach Eingriff evaluiert.

Der Verschluss des Hypopharynx war mit einer statistisch höheren Rate von Fisteln assoziiert; ebenso war die Anzahl der Fisteln, die einen erneuten Eingriff nötig machten, im Vergleich zu Rekonstruktionen mit vaskularisierter Gewebeaugmentation, erhöht. Die vaskulasierte Gewebeaugmentation unter Einbeziehung des Muskelgewebes führte hingegen zu einer schlechteren Verständlichkeit der Sprache und zu Ernährungsschwierigkeiten, als es bei Augmentationen ohne Muskelbeteiligung der fall war.

Das Fazit der Autoren: Die vaskularisierte Gewebeaugmentation reduziert das Auftreten von Fisteln, doch der Eingriff unter Einbeziehung des Muskelgewebens führt häufig zu schlechteren Endergebnissen hinsichtlich der Sprache und der Schluckfunktion. (am)