Plattenepithelkarzinom: Avelumab plus Cetuximab erreicht primären Endpunkt9. Juni 2025 © Yurii Kibalnik – stock.adobe.com (Symbolbild) Die Kombination von Avelumab und Cetuximab verbesserte in einer Phase-II-Studie das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zur Avelumab-Monotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom (cSCC). „Diese Ergebnisse zeigen, dass die Kombination von Immuncheckpoint-Inhibition über den PD-1/PD-L1-Pfad mit Avelumab plus dem EGFR-targetierten IgG1-Monoklonalantikörper Cetuximab einen klinisch relevanten Nutzen gegenüber Avelumab allein bietet“, erklärt Dan Zandberg vom UPMC Hillman Cancer Center in Pittsburgh, USA. Das kutane Plattenepithelkarzinom zählt zu den häufigsten Krebsarten in den USA. Während die meisten Fälle heilbar sind, entwickeln über 12.500 Patienten pro Jahr Lymphknoten- oder Fernmetastasen. Zugelassene Immuncheckpoint-Inhibitoren wie Cemiplimab und Pembrolizumab haben die Therapielandschaft verbessert, gleichwohl erleiden viele Patienten eine Krankheitsprogression. Präklinische Studien legen nahe, dass die Blockade des PD-1/PD-L1-Pfads kombiniert mit einem IgG1-Antikörper wie Cetuximab einen synergistischen Effekt erzeugen könnte. Die Studie „Alliance A091802“ untersuchte, ob dieser duale Mechanismus das PFS verbessert. Patienten wurden randomisiert in zwei Gruppen: Avelumab-Monotherapie alle zwei Wochen oder Avelumab plus Cetuximab im selben Intervall. Bei Progress unter Monotherapie war ein Crossover zur Kombinationstherapie möglich, um die Wirksamkeit sowohl in der Erstlinie als auch bei Immuntherapie-refraktären Verläufen zu bewerten. Von 2019 bis 2023 wurden 60 Patienten mit fortgeschrittenem cSCC in den USA rekrutiert; 57 waren auswertbar. Das mediane Alter lag bei 72 Jahren. Die Mehrheit war männlich (91,2 Prozent), weiß (96,5 Prozent), HIV-negativ und 75,4 Prozent exprimierten PD-L1. Die meisten Tumoren (84,2 Prozent) traten im Kopf-Hals-Bereich auf, 47,1 Prozent der Patienten hatten Fernmetastasen. Die Ausgangscharakteristika waren zwischen den Gruppen balanciert, die Randomisierung stratifiziert nach PD-L1-Status. Die Kombinationstherapie verbesserte das PFS signifikant: Medianes PFS von 11,1 Monaten versus 3,0 Monate unter Monotherapie (Hazard Ratio [HR] 0,48). Neun Patienten der Monotherapie-Gruppe wechselten zur Kombination und erreichten ein medianes PFS von 11,3 Monaten nach Crossover. Das mediane Gesamtüberleben (OS) wurde in der Kombinationsgruppe nicht erreicht versus 35,8 Monaten unter Monotherapie (HR 0,78). Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 27,6 Prozent (Kombination) versus 21,4 Prozent (Monotherapie). Nebenwirkungen traten bei 93 Prozent der Kombinationspatienten auf (vs. 78,6 Prozent unter Monotherapie). Schwerwiegende Ereignisse (Grad ≥3) betrafen 48,3 Prozent (Kombination) versus 21,5 Prozent (Monotherapie). Häufige schwere Nebenwirkungen in der Kombinationsgruppe waren Hautausschlag (20,7 Prozent) und infusionsbedingte Reaktionen (20,7 Prozent). Es gab keine therapiebedingten Todesfälle oder unerwartete Toxizitäten.
Mehr erfahren zu: "Psoriasis: Leitlinie integriert alle zugelassenen Systemtherapien" Psoriasis: Leitlinie integriert alle zugelassenen Systemtherapien Die S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis wurde aktualisiert und beinhaltet nun auch die Medikamente Bimekizumab und Deucravacitinib. Zudem wurde die Interdisziplinarität verstärkt und weitere Fachgesellschaften eingebunden.
Mehr erfahren zu: "Erdnussallergie: Weniger Diagnosen nach Leitlinienempfehlung in den USA" Erdnussallergie: Weniger Diagnosen nach Leitlinienempfehlung in den USA Eine neue Untersuchung von Forschenden des Children’s Hospital of Philadelphia (CHOP) weist darauf hin, dass die Diagnoseraten von Erdnuss- und anderen IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien seit der Einführung entsprechender Leitlinien deutlich gesunken sind.
Mehr erfahren zu: "HIV-Diagnostik: Internationale Indikatorerkrankungen auch in Deutschland relevant" HIV-Diagnostik: Internationale Indikatorerkrankungen auch in Deutschland relevant In der „Help“-Studie konnte gezeigt werden, dass viele in der internationalen Literatur beschriebene HIV-Indikatorerkrankungen auch in Deutschland als Hinweis auf eine mögliche HIV-Infektion dienen können.