Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region: Gesamtüberleben von Männern und Frauen14. Oktober 2020 Foto: ©cassis/Adobe Stock Das Überleben mit einem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals- Region (HNSCC) steht in Zusammenhang mit dem Geschlecht der Patienten, wobei es bei Männern häufiger zu schlechteren Behandlungsergebnissen kommt. Die Autoren einer aktuellen Studie analysierten die HNSCC-Kohorte im TCGA (The Cancer Genome Atlas), um Disparitäten der Einzel-Nukleotid-Variationen (SNV), der Kopienzahlvariation (CNA) sowie der mRNA-Abundanzprofile zwischen Männern und Frauen zu untersuchen. Außerdem wurden die Resultate gemäß HPV-Status der Tumore stratifiziert. Die Differenzen hinsichtlich SNV, CNA und mRNA-Abundanzprofil zwischen Männern und Frauen mit HNSCC wurden unter Berücksichtigung des HPV-Status (HPV-positiv: n = 67; HPVnegativ: n = 431) separat verglichen. Die Analysen ergaben, dass Frauen ein schlechteres allgemeines Überleben aufweisen als Männer (p = 0,048), was in erster Linie an dem höheren Anteil an HPV-positiven Erkrankungen bei Frauen liegt. Die SNV-Analyse zeigte, dass es bei HPV-positiven Erkrankungen nicht zu den zu erwartenden Unterschieden kommt, nachdem die Falscherkennungsrate in die Analyse einbezogen wurde. Bei HPV-negativen Tumoren traten BRWD3-Mutationen häufiger in Tumoren weiblicher Patienten auf im Vergleich zu männlichen Patienten, nachdem die Falscherkennungsrate einkalkuliert wurde (p = 0,002). Darüber hinaus zeigte sich, dass es – im Vergleich zum Wildtyp und nach multivariater Analyse – bei HPV-negativen Tumoren mit BRWD3-Mutation zu einem signifikant schlechteren 5-Jahres-Allgemeinüberleben kommt (p = 0,02). Die Forscher fanden 88 heterozygote Deletionen und 14 Gen-Amplifikationen, die bei den HPV-negativen Tumoren von Männern und Frauen unterschiedlich verändert waren. Die Re-Analyse der Daten aus dem TCGA bei HNSCC, stratifiziert nach dem Geschlecht, ergab, dass die Männer in dieser Kohorte einen signifikanten Überlebensvorteil innehatten. BRWD3-Mutationen traten häufiger in HPV-negativen Tumoren von Frauen auf und waren mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert. BRWD3 könne daher, so die Autoren, einen neuartigen Biomarker für Patientenergebnisse darstellen, wofür es aber weiterer Validierung bedürfe. (am) Originalpublikation: Mundi et al. Sex disparities in head & neck cancer driver genes. Oral Oncol 2020 Mar 5;104:104614.
Mehr erfahren zu: "Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien" Neustart für das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien Nach der Auflösung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, das bis 2024 das Programm koordinierte und redaktionell betreute, war nach einer Möglichkeit gesucht worden, die Arbeit an den […]
Mehr erfahren zu: "Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz" Stimmbandverletzungen: Neues injizierbares Gel vielversprechender Therapieansatz Ein US-amerikanisches Forscher-Team hat ein injizierbares Hydrogel zur Therapie von Stimmbandverletzungen entwickelt. In vitro und im Tiermodell hat es sich in einer präklinischen Studie als vielversprechend gezeigt.
Mehr erfahren zu: "Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung" Arbeitszeitgesetz: Marburger Bund sieht drohende Aufweichung Der Marburger Bund (MB) lehnt die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Arbeitszeitgesetzes entschieden ab. In einem Positionspapier weist er auf bestehende Möglichkeiten hin, schon jetzt flexible Modelle „in ausreichendem Maße“ […]