Plattenepithelkarzinom des Penis: Besseres Überleben bei Therapie im Zentrum

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Die Zentralisierung der Behandlung des seltenen penilen Plattenepithelkarzinoms (PSCC) resultiert offenbar in verbesserten Überlebenschancen der Betroffenen. Das zeigen aktuelle Daten aus den Niederlanden.

Die Inzidenz des PSCC hat in den Niederlanden im Laufe der vergangenen 3 Jahrzehnte stetig zugenommen. Dabei ist ein Trend zur Zentralisierung der PSCC-Versorgung und einer verbesserten relativen Überlebensrate erkennbar, wie Manon T. A. Vreeburg und Kollegen vom niederländischen Krebsinstitut (Netherlands Cancer Institute, NCI)  in Amsterdam berichten.

In den Niederlanden ist die PSCC-Behandlung größtenteils in dem nationalen Kompetenzzentrum NCI zentralisiert. Für ihre Studie stellte das niederländische Krebsregister, ein unabhängiges landesweites Krebsregister, den Forschern Daten jedes Patienten zu Alter, klinischem und pathologischem Tumorstadium, Nachsorge und Vitalstatus zur Verfügung. Patienten, die am NCI behandelt wurden, wurden identifiziert und mit Patienten verglichen, die in allen anderen Zentren behandelt wurden. Vreeburg und Kollegen berechneten dann die altersstandardisierte Inzidenzrate anhand der europäischen Standardbevölkerung. Die Sterbewahrscheinlichkeit aufgrund von PSCC schätzten sie anhand des relativen Überlebens. Zur Bewertung der Prädiktoren des Überlebens führten sie eine multivariable Cox-Regressionsanalyse durch.

Zwischen 1990 und 2020 wurden insgesamt 3160 Patienten mit PSCC diagnostiziert, was eine steigende Inzidenz zeigt (p<0,001). Die jährliche Fallzahl stieg am NCI (1% im Jahr 1990; 65% im Jahr 2020) und sank in anderen, regionalen Zentren (99% auf 35%). Trotz eines relativ hohen Anteils von Patienten mit T2-4 (64%) und N+ (33%) am NCI war das relative 5-Jahres-Überleben höher (86%; 95%-Konfidenzintervall [KI] 82–91%) als in den regionalen Zentren (76%; 95%-KI 73–80%; p<0,001). Patienten mit einem pathologischen T2-Tumor erhielten im Referenzzentrum häufiger eine eichelerhaltende Behandlung als in den regionalen Zentren (16% vs. 5,0%; p<0,001). Nach Anpassung an Alter, histologische Einstufung, T-Stadium, Vorhandensein von Lymphknotenbefall und Diagnosejahr blieb die Behandlung in regionalen Zentren ein Prädiktor für ein schlechteres Überleben (HR 1,22; 95%-KI 1,05–1,39; p=0,006).

(ms)