Plattenepithelkarzinom: Prädiktoren für tumorbedingten Tod

Plattenepithelkarzinom
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Das kutane Plattenepithelkarzinom entwickelt sich zu einer wachsenden Krankheitslast in der hellhäutigen Bevölkerung.

In Mitteleuropa ist das Plattenepithelkarzinom mit einer Inzidenz von ca. 25-30 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern und Jahr der zweithäufigste maligne Hauttumor. Er tritt zu 90  % im Gesicht auf. Bei Immunsupprimierten ist die Inzidenz stark erhöht und die Krankheitsverläufe sind ungünstiger.

Dermatologen der Universitäts-Hautklinik Ulm haben nun in einer aktuellen Studie die Risikofaktoren für das tumorspezifische wie auch das allgemeine Überleben von 1434 Patienten analysiert, die zwischen Januar 2004 und Mai 2015 operativ wegen cSCC behandelt wurden. In die Analyse flossen Datensätze zu insgesamt 2149 invasiven cSCC ein. Die univariaten und multivariaten Überlebensanalysen umfassten Faktoren wie Tumordicke, Durchmesser, Lokalisation, histologische Differenzierung, Desmoplasie, Fallgeschichte mit multiplen cSCC sowie Immunsupprimierung.

Primärer Endpunkt der Studie war die Zeitspanne bis zum tumorbedingtem Tod. Während der medianen Follow-up-Periode von 36,5 Monaten (0-137 Monate) verstarben 515 Patienten, bei 40 (2,8 %) war das cSCC ursächlich. Von diesen 40 Patienten verstarben 12 aufgrund von viszeralen Metastasen und 28 durch Tumorwachstum und Tumorinfiltration. Nach multivariater Analyse entpuppte sich eine höhere Tumordicke als prognostischer Faktor für das tumorspezifische Überleben (Risikoquotient 6,73, 95 % Konfidenzintervall, 3,47-13,08), ebenso Desmoplasie (Risikoquotient 4,14, 95 % Konfidenzintervall, 2,68-9,83) und Immunsupprimierung (Risikoquotient 2,07, 95 % Konfidenzintervall, 1,04-4,12). Das Fazit der Autoren: Eine Tumordicke von über 6 mm, Desmoplasien sowie Immunsupprimierung kennzeichnen Patienten mit einem erhöhten Risiko für tumor­bedingten Tod.