Plötzliche sensorineurale Schwerhörigkeit: Prädiktoren für Behandlungsergebnis18. April 2018 Foto: © Edler von Rabenstein – Fotolia.com Eine frühzeitig stellbare Prognose des therapeutischen Ergebnisses könnte dazu beitragen, die Anwendung von weniger wirksamen Therapien einzuschränken und das klinische Ergebnis bei plötzlicher sensorineuraler Schwerhörigkeit zu optimieren. Bislang liegt jedoch kein otologischer Prädiktor bei der Behandlung plötzlicher auftretender Schallempfindungsschwerhörigkeit (idiopathic sudden sensorineural hearing loss, ISSNHL) vor. Ziel einer aktuellen Studie war die Untersuchung psychologischer Stressoren als potenzielle Prädiktoren für das Behandlungsergebnis bei ISSNHL. Verschiedene psychologische Maßnahmen wurden bei Patienten mit kürzlich diagnostiziertem ISSNHL durchgeführt, darunter auch strukturierte klinische Interviews. Die Maßnahmen fanden vor Beginn der eigentlichen Behandlung statt. Unter Anwendung logistischer Regressionsanalysen konnten die koreanischen Autoren Prädiktoren für den Behandlungserfolg identifizieren sowie die Wahrscheinlichkeit des Ansprechens bei 50 ISSNHL-Patienten einschätzen, welche an der klinischen Untersuchung teilnahmen. Als Ergebnis der Untersuchung konnten die Autoren konstatieren, dass sich die Non-Responder von den Respondern in Bezug auf verschiedene psychologische Problemfelder signifikant unterschieden. Die Teilbewertung von Depressionen im Modified Form of Stress Response Inventory (SRI-MF) (p = 0,007) sowie die Dauer des Hörverlusts (p = 0,045) erwiesen sich nach Kontrolle weiterer klinischer Korrelationen als verlässliche Prädiktoren hinsichtlich des Behandlungsergebnisses. Der am stärksten zutreffende Prädiktor für das Behandlungsergebnis war jedoch der Depressionsscore im SRI-MF mit einer allgemeinen Genauigkeit der Einstufung von 73 %. Das Fazit der Autoren lautet dementsprechend, dass die depressionsbedingte Stressreaktion als starker Prädiktor für das Behandlungsergebnis bei ISSNHL bestehen kann. Die Ergebnisse der Evaluierung beleuchten den möglichen Einsatz psychiatrischer Herangehensweisen als Mittel zur Verbesserung des therapeutischen Ergebnisses; es bedürfe zukünftig weiterer Studien mit einer höheren Anzahl von ISSNHL-Patienten. (am)
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