Pneumonie: Regelmäßige körperliche Aktivität könnte das Risiko mindern9. Dezember 2021 Foto: © Robert Kneschke/stock.adobe.com Menschen, die regelmäßig Sport treiben, können möglicherweise ihr Risiko dafür, an einer Pneumonie zu erkranken und daran zu versterben, verringern. Das hat eine neue Untersuchung ergeben. In der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der University of Bristol geleitete und in „GeroScience“ veröffentlichten Studie wurden zehn Bevölkerungskohortenstudien mit mehr als einer Million Teilnehmenden analysiert. Die Vorteile regelmäßiger Bewegung seien bekannt, schreiben die Autorinnen und Autoren, und sie könne das Risiko, die Dauer oder den Schweregrad von Infektionskrankheiten reduzieren. Frühere Untersuchungen hätten gezeigt, dass regelmäßige Bewegung mit einem verringerten Pneumonierisiko verbunden sein könne. Dabei seien bisherige Studien aber zu gemischten Ergebnisse gekommen, wobei einige über Evidenz für einen Zusammenhang berichtet, andere aber keine solche Evidenz gefunden hätten. Die Forschenden führten daher eine gepoolte Analyse aller veröffentlichten Studien durch, um den Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und dem Risiko für eine Pneumonie neu zu bewerten. Zu den Fragen, die die Studie beantworten sollte, gehörten: Gibt es einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und dem zukünftigen Pneumonierisiko? Wenn eine Assoziation besteht, wie stark ist diese und wie sieht sie genau aus? Und fällt sie bei bestimmten Personengruppen stärker oder schwächer aus? Die Untersuchung ergab, dass Menschen, die regelmäßig Sport treiben, ein geringeres Risiko dafür haben, eine Pneumonie zu entwickeln und im Zusammenhang mit einer solche zu versterben – verglichen mit Personen, die den geringsten Level körperlicher Aktivität zeigten oder gar keinen Sport trieben. Dabei wurde ein Zusammenhang sowohl für tödlich endende Pneumonien als auch für solche gezeigt, die nicht zum Tode führten. Die Ergebnisse stellten sich auch nicht anders dar, wenn bekannte, eine Pneumonie beeinflussende Faktoren wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, sozioökonomischer Status, Alkoholkonsum, Rauchen und Vorerkrankungen berücksichtigt wurden. Auch die Stärke des Zusammenhangs variierte nicht nach Alter oder Geschlecht. Dr. Setor Kunutsor von der Bristol Medical School: Translational Health Sciences (THS) und korrespondierender Autor der Studie, erklärt: „In dieser ersten gepoolten Analyse aller Studien, die zu diesem Thema durchgeführt wurden, fanden wir starke und überzeugende Evidenz für einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und der Verringerung des Risikos einer Person, eine Pneumonie zu entwickeln sowie an der Erkrankung zu versterben. Obwohl unsere Studie das Ausmaß und die Intensität der körperlichen Aktivität, die zur Vorbeugung einer Pneumonie erforderlich ist, nicht bestimmen konnte, deuten einige der Ergebnisse darauf hin, dass ein 30-minütiger Spaziergang einmal pro Woche vor einem pneumoniebedingten Tod schützen kann.“ „Während der Wintermonate und während COVID-19 noch im Umlauf ist, kommt es häufig zu schweren Pneumonien aufgrund von COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen“, ergänzt der Wissenschaftler. „Regelmäßige körperliche Aktivität könnte das Risiko von Atemwegserkrankungen wie COVID-19 insbesondere bei Risikogruppen wie älteren Erwachsenen und Personen mit Vorerkrankungen verringern.“ Einen kausalen Zusammenhang beweist die aktuelle Untersuchung nicht, dafür seien weitere Studien erforderlich, betonen die Autorinnen und Autoren. Sie empfehlen außerdem die Durchführung weiterer Untersuchungen zur Bestätigung des Ausmaßes und der Intensität der körperlichen Aktivität, die für eine Prävention von Pneumonien oder damit in Zusammenhang stehenden Todesfällen notwendig ist. Die Verfasserinnen und Verfasser der Studie weisen auch darauf hin, dass Angaben zu regelmäßiger körperlicher Aktivität von den an den Untersuchungen Teilnehmenden selbst gemacht wurden – dies könnte zu einer Verzerrung der Daten geführt haben. In zukünftigen Studien sollte daher die körperliche Aktivität objektiv mit Beschleunigungsmessern oder Schrittzählern gemessen werden.
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